Mach Ma 30 – Petition

“40h und mehr die Woche arbeiten ist nicht normal. Wir leben nicht, um zu arbeiten!

Während die einen sich ins Burnout schuften, haben wir eine Rekordarbeitslosigkeit. Die Produktivitätszuwächse der letzten Jahrzehnte machen eine Reduktion der Normalarbeitszeit auf 30 Stunden pro Woche längst möglich und notwendig.

Um unsere Forderung mit einer konkreten Aktion Nachdruck zu verleihen, haben wir eine Petition an die Stadt Wien eingebracht. Die Stadtverwaltung ist zugleich die größte Arbeitgeberin in der Stadt:

Mit der Petition fordern wir die Stadt Wien auf, jetzt einen mutigen Schritt zu setzen und die Normalarbeitszeit für alle rund 65.000 Arbeitnehmer*innen auf eine 30 Stunden-Woche zu reduzieren. Dadurch werden über 20.000 neue Arbeitsplätze geschaffen.

60% der Bediensteten der Stadt Wien sind Frauen und 2/3 von ihnen arbeitet im Pflege-, Gesundheits- und elementarpädagogischen Bereich. Die Arbeitszeit für die Bediensteten der Stadt Wien zu verkürzen, bedeutet also nicht, Privilegierte noch besser zu stellen, sondern sehr treffsicher jene zu unterstützen, die in der Pandemie bis an die Grenze ihrer Belastbarkeit gehen mussten.”

Die zentrale Forderung unserer Petition lautet:

Die Stadt Wien geht als Vorbild voran und verkürzt stufenweise die Normalarbeitszeit generell auf 30 Stunden bei vollem Lohn- und Personalausgleich. Langfristiges Ziel ist die Verankerung der 30-Stunden-Woche im Arbeitszeitgesetz.

Wir von LINKS wollen mit der Kampagne „Mach ma 30!“ über eine Neuverteilung und Neubewertung von Arbeit sprechen. Zweiteres klingt vielleicht kompliziert, kann aber auch ganz einfach verstanden werden: Da jeder Mensch gleich viel wert ist, ist auch jede Stunde Lebenszeit gleich viel wert und daher muss auch jede Stunde Arbeitszeit gleich viel wert sein.

Setzen wir uns gemeinsam für mehr Lebensqualität ein – MACHMA 30!

Auftakt zu unserer LINKS Kampagne MACHMA 30 im 7. Bezirk!

Wir fordern Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich, damit wir alle ein besseres Leben haben. Mit vielen Besucher*innen, inspirierenden Reden und vielen Liveacts feiern wir und freuen uns auf eure Unterschriften für unsere Petition an die Stadt Wien!

LINKS startet Kampagne zur Arbeitszeitverkürzung
und lädt zum MACHMA 30 Straßenfest am 12. Juni!

Die Welt steckt in der Krise: Während die Regierung über eine Senkung des Arbeitslosengeldes debattiert, arbeiten zahlreiche Menschen in prekären Verhältnissen, werden ausgebeutet oder verlieren ihre Beschäftigung zur Gänze. LINKS nimmt das zum Anlass, um Strukturen zu verändern und startet eine Kampagne für Arbeitszeitverkürzung auf 30h pro Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich!


Wien, 9. Juni. LINKS setzt sich seit über einem Jahr für eine bessere Gesellschaft ein, versammelt regelmäßig Aktivistinnen auf den Straßen und wirkt auf Bezirksebene mit 23 Bezirksrätinnen für ein soziales, ökologisches und antikapitalistisches Zusammenleben. Um dem korrupten Handeln der Regierung entgegenzuwirken und eine positive gesellschaftsverändernde Maßnahme zu setzen, startet LINKS heuer die Kampagne „MACHMA 30! – denn wir alle sind mehr wert“ für Arbeitszeitverkürzung auf 30h pro Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich.

30h Normalarbeitszeit sind jetzt schon möglich
Eine Reduktion der Normalarbeit auf 30h pro Woche hat viele positive Effekte für alle, vorwiegend aber für die sogenannten „systemrelevanten“ Arbeiter*innen, die zumeist prekär oder in Teilzeit beschäftigt sind. Zudem arbeiten 80% aller beschäftigten Frauen in Österreich in Teilzeit, während es nur ein Bruchteil der Männer tut. Eine Verkürzung der Normalarbeit bei vollem Lohn- und Personalausgleich bedeutet somit eine kräftige Gehaltserhöhung für alle, die unter dem Arbeitssystem leiden und besonders stark von der Pandemie betroffen sind.

LINKS unterstützt Petition zur Arbeitszeitverkürzung
Heide Hammer, Philosophin und Sozialwissenschaftlerin brachte Ende Mai die Petition zur Arbeitszeitverkürzung im Gemeinderat Wien ein. Sie fordert: „Arbeit muss gerechter verteilt werden, um Gehälter von aktuell Teilzeitbeschäftigten kräftig zu erhöhen und die Work-Life-Balance für alle zu verbessern! Die Stadt Wien soll jetzt einen mutigen Schritt gehen und die Normalarbeitszeit für alle ca. 65.000 Arbeitnehmer*innen schrittweise auf eine 30 Stunden-Woche verkürzen. Damit schafft die Stadt Wien insgesamt über 20.000 neue Arbeitsplätze, die gerade in Zeiten von Corona dringend notwendig sind!“. In einem ersten Schritt soll die Arbeitszeit am 1.1.2023 auf 37 Stunden, am 1.1. 2025 auf 34 Stunden und am 1.1.2027 auf 30 Wochenstunden reduziert werden.
Anna Svec, Juristin und Sprecherin von LINKS, erklärt dazu: „Wir von LINKS unterstützen die Petition und fordern eine völlige Neubewertung von Arbeit! Mit der Petition kommt die Stadt Wien auch indirekt den Forderungen der Gewerkschaften nach, die Arbeitszeitverkürzung in den Kollektivvertragsverhandlungen aller Branchen durchsetzen zu können“.

MACHMA 30! Straßenfest am 12. Juni
LINKS feiert am 12. Juni von 16 bis 22 Uhr ein Straßenfest zum Auftakt der Kampagne „MACHMA 30!“ und wird vor Ort für die Petition Unterschriften sammeln. Redner*innen wie Alexander Behr (Institut für Politikwissenschaft) und Lena Jäger (Sprecherin & Kampagnenleiterin des Frauenvolksbegehrens) werden die positiven Auswirkungen von Arbeitszeitverkürzung aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten. Musikalische Untermalung gibt es u.a. von Dacid Go8lin, Kidpex, Enesi M. sowie DJ Acts bis 22 Uhr.

Über LINKS
LINKS ist die linke Wiener Stadtpartei. Mit 23 Bezirksrätinnen und hunderten Aktivistinnen kämpft LINKS für ein gerechtes Wien für alle – nicht nur die, die sich’s leisten können.

“Was bedeutet arbeiten im Kapitalismus?

Arbeit ist für Viele keine Selbstverwirklichung, sondern brutale Ausbeutung. Zum Beispiel Paketzusteller*innen: Manchmal 12-Stunden-Schichten, manchmal gar keine Aufträge – und dann gibt es auch kein Geld. Arbeitsvertrag? Fehlanzeige.

Ein weiterer Mythos im Kapitalismus: Sobald unser Lohnarbeits-Tag vorbei ist, haben wir Freizeit. Dabei gibt es so viele Dinge, die extrem viel Arbeit sind. Ob Kinderbetreuung, das Pflegen von Angehörigen, Haushalt, oder auch das Bestreiten von Amtswegen wenn jemand zB versucht die österreichische Staatsbürgerschaft zu bekommen. Wir arbeiten die ganze Zeit und bekommen doch nur ein paar Krümel des Reichtums. Daher fordern wir: Eine radikale Umverteilung, aber auch eine Reduktion von Arbeit!“

LINKS Aktivistin und Bezirksrätin in Brigittenau, Charlie Luschnig, in ihrer 1. Mai Rede zur notwendigen Neubewertung von Arbeit.

Wir können es uns nicht länger leisten, in einer Gesellschaft zu leben, in der das Vermögen von Menschen wie dem ehemaligen Amazon-Chef Jeff Bezos in der Corona-Krise explodiert. Während jene, die für ihn geschuftet haben, darum kämpfen, über die Runden zu kommen. Darin liegt der unverschämte Kern von Kapitalismus: Diejenigen, die den Reichtum produzieren, bekommen nur einen mikroskopischen Teil davon.

Gleichzeitig basiert unser kapitalistisches System auf einem riesigen Fundament aus unbezahlter Arbeit – und die machen zu einem Großteil FLINTA* Personen.

Mit LINKS kämpfen wir:

*** Für eine radikale Neuaufteilung von Arbeit!
*** Für eine Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden pro Woche!
*** Für eine Aufwertung von Pflege- und Fürsorgearbeit!
*** Für das Ende des rassistischen Systems von Ausbeutung!

Mach Ma 30!

Runter mit der Arbeitszeit!

Die Welt steckt in der Krise. Jede*r ist von der Pandemie betroffen und sieht sich mit gravierenden Auswirkungen in einem oder mehreren Lebensbereichen konfrontiert – ob gesundheitlich, sozial oder beruflich. Und die miserable Krisen- und Pandemiepolitik der Regierenden stürzt immer mehr Menschen in Arbeitsüberlastung, Arbeitslosigkeit und Armut.

LINKS sein heißt, jetzt Wirtschaft und Gesellschaft neu zu denken und die Pandemie zum Anlass zu nehmen, Verbesserung für Arbeits- und Lebensverhältnisse zu schaffen.

Deswegen:

Wir sind für eine bessere Verteilung von Arbeit, auch von unbezahlter Reproduktions-, Sorge- und Pflegearbeit, für mehr Zeit für Kinder, Familie und Freund*innen für alle und eine Verbesserung der Lebensqualität insgesamt. Daher fordern wir eine Arbeitszeitverkürzung auf 30h/Woche mit vollem Lohn- und Personalausgleich!

Her mit dem besseren Leben! MACHMA 30!

Mit LINKS am 1. Mai: „Arbeit ist in diesem Land falsch verteilt!“

Zum zweiten Mal versammelten sich Aktivist*innen und Mitglieder der jungen Wiener Partei LINKS am 1. Mai in der Wiener Innenstadt. „Vor einem Jahr standen wir am Rathausplatz und wussten, dass wir in ein paar Monaten eine Wien-Wahl gemeinsam schlagen werden. Nicht nur um einen Wahlerfolg zu erzielen, sondern um den vielfältigen Krisen zu begegnen, die durch die Corona-Pandemie nur verstärkt sind,“ erinnert LINKS Sprecherin Anna Svec vor dem Parlament.

„Nach über einem Jahr Corona-Krise ist mehr als klar, dass Arbeit in diesem Land falsch verteilt ist“, so Svec weiter. „Wir zeigen, dass es auch anders geht! Gemeinsam mit den Arbeiter*innen, die an vorderster Front in den Krankenhäusern, Supermärkten und Betrieben Land auf und ab dem Virus ausgeliefert ihre Arbeit verrichten.“ LINKS fordert eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung auf 30 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich.

Zunächst trafen LINKS und Wahlbündnispartnerin KPÖ jedoch vor dem Parlament zusammen, um dann in einem gemeinsamen Demonstrationszug zur ersten Station am Justizpalast zu ziehen: „Das Haus der Gerechtigkeit muss für alle da sein – nicht zum Schutz der ÖVP“, so LINKS Sprecherin und Juristin Angelika Adensamer: „Was wir heute in der Regierung sehen, sind peinliche Chats, Postenschacherei und Korruption. Das ist nicht “nichts besonderes”, wie es Kanzler Kurz sagt. Das ist Gier nach Macht.“

Abschließend versammelte sich die Menge am Maria-Theresien-Platz zwischen den Museen. LINKS Aktivistin und Ärztin Katharina Nora Bruhn über die Coronapolitik der Regierung: „Wir sind der Dreistigkeit einer Pandemiepolitik ausgesetzt, die einerseits die Infektionszahlen explodieren lässt, sich andererseits mit blumigen Worten und leeren Händen – also mit nichts – bei all jenen bedankt, die die Menschen hinter diesen Infektionszahlen versorgen.“

Mit Musik und einer Vielzahl von Reden von Aktivist*innen von LINKS, KPÖ und Jugendrat ließen die Anwesenden den sonnigen 1. Mai in lockerer Atmosphäre ausklingen.

Themenabend: Arbeitszeitverkürzung!

Gestern haben wir lange über unsere Forderung nach Arbeitszeitverkürzung diskutiert. Darüber, wie sie in der Wirtschaftskrise eingesetzt werden kann, wie es etwa Spanien gerade mit einer 4-Tage-Woche plant. Finanziert über EU-Krisenhilfen, sodass daraus real neue Arbeitsplätze entstehen.

Arbeitszeitverkürzung ist für uns nicht nur Mittel gegen den ständig steigenden Arbeitsdruck und das Ausbrennen von KollegInnen. Sondern auch wirksam für eine bessere Verteilung von Arbeit und damit zur Sicherung von Existenzen über die Krise hinaus.

Es gibt bereits kleine Möglichkeiten für Arbeitszeitverkürzung in Österreich, im sogenannten „Solidaritätsprämienmodell“. Die Gewerkschaft möchte dieses weiter ausbauen. Leider ist das bislang zahnlos.

Die Grafiken unten zeigen, dass da seit Langem was in die falsche Richtung läuft. Wo liegen die Hebel, und welche Eskalationsstufen braucht es, um diese ineffiziente Ausbeutungspolitik zu ändern?