LINKS unterstützt Lobaucamp: Baustopp jetzt!

Wien, 27. August – Heute Freitag fällt der Startschuss zum Lobaucamp. Hunderte Aktivist*innen versammeln sich in Hirschstetten bei der Baustelle zur sogenannten Stadtstraße mit einer klaren Botschaft: „Baustopp jetzt!“

„Gegen die dringenden Warnungen von Stadtplaner*innen und Klimaforscher*innen versuchen Bürgermeister Ludwig und Co. das Milliardengrab Lobautunnel mit dem Bau der Stadtstraße Aspern einzuzementieren“, erklärt LINKS Sprecherin Anna Svec. „Doch wir werden das nicht zulassen: Es braucht zivilen Ungehorsam für eine soziale Klimawende der Energie- und Verkehrspolitik, deswegen unterstützen wir an diesem Wochenende und darüber hinaus die Klimaaktivist*innen vor Ort. Denn nur wenn wir heute handeln, können wir sicherstellen, dass es ein Morgen gibt. Die bestehende Politik wird es ohne diesen Druck von unten nicht tun.“

Die Naturkatastrophen dieses Jahres sind nur ein Vorgeschmack auf das, was uns bevorsteht: Der IPCC Bericht des Weltklimarates war eindeutig – von fünf möglichen Szenarien ist nur eines im Stande einen drastischen Temperatur-Anstieg einzudämmen. Nur in diesem Szenario können weitere menschliche Katastrophen verhindert werden. Dafür braucht es einen klaren Bruch mit fossilen Energieträgern, klimaschädlicher Produktions- und Wirtschaftsweise und einen Fokus auf soziale Gerechtigkeit (wie zum Beispiel Arbeitszeitverkürzung).

„Der Bau einer Autobahn ist das absolute Gegenteil von einer Politik, die den Menschen in Zukunft ein gutes Leben sichern kann“, so Svec. „Diese Projekte schieben Milliarden Euro der fossilen Industrie in den Rachen. Dabei bedeutet das auch eine direkte Verschlechterung der Lebensqualität für die Menschen im 22. Bezirk und in ganz Wien – durch mehr Autos, mehr Feinstaub und mehr Lärm!“

LINKS fordert einen sofortigen Stopp der Investitionen in den Straßenbau. Stattdessen muss der flächendeckende Ausbau des öffentlichen Verkehrs endlich umgesetzt werden. „Die Donaustadt muss Öffi-Stadt werden!“, so Svec abschließend.

LINKS zu Coronamaßnahmen: „Runter von unserer Straße“

Mit einer spektakulären Aktion machten ein gutes Dutzend LINKS Aktivist*innen heute Sonntag auf die unfaire Platzverteilung in Wien aufmerksam.

„Statt junge Leute zu schikanieren, die sich am Donaukanal erholen, braucht es eine dringende Neuverteilung der innerstädtischen Flächen. An einem der meistfrequentierten Erholungsorte der Stadt führt eine Autobahn vorbei – das kann nicht so bleiben!“

LINKS 1020 Aktivistin Katharina Kubizek

Unter dem Motto „Runter von unserer Straße!“ zogen die Aktivist*innen mit Schaumstoffnudeln den verpflichtenden 2m Abstand zeigend am Donaukanal entlang.

„Während hier vor wenigen Jahren noch bedeutend mehr Wiesen und Freiflächen waren, wird unser Donaukanal immer mehr von der Gastro-Industrie gekapert. Heute fehlt uns der Platz dringend, denn so lassen sich 2 Meter Abstand beim Spazieren kaum einhalten. Gleichzeitig können die Grünflächen direkt neben der Straße kaum genutzt werden. Der ständige Autolärm verhindert, dass man sich normal miteinander unterhalten kann, vor allem in der Brigittenau, wo meist keine Kaimauer schützt“

LINKS Brigittenau Klubobmann Paul Hahnenkamp.

LINKS fordert daher eine Reduktion der Fahrbahnen auf der Donaukanal-Lände (Schüttelstraße: -37% KFZ-Verkehr seit letzter Verkehrszählung der Stadt Wien) und die Umnutzung der dabei entstehenden Freiflächen. Hahnenkamp dazu:

„So wird hochwertiger öffentlicher Raum direkt im Herzen der Stadt geschaffen – und zwar für alle Bewohner*innen und nicht nur die, die sich Aperol Spritz um € 7,50 leisten können! Das steigert die Lebensqualität der Anrainer*innen dieser stark befahrenen Straßen – viele davon Migrant*innen oder solche, die sich keine Wohnung in ruhigeren Gegenden leisten können – genauso wie die der Vielzahl an Besucher*innen aus den anderen Bezirken.“

LINKS Brigittenau Klubobmann Paul Hahnenkamp.

Als Sofortmaßnahme schlägt LINKS vor, autofreie Verbindungswege zwischen dem Donaukanal und den Naherholungsräumen Augarten und Prater zu schaffen, ohne jedoch die Mobilitätsbedürfnisse der Anrainer*innen einzuschränken: „Eigentlich befinden sich Donaukanal, Augarten und Prater fast direkt nebeneinander, doch bis zu sechs Autospuren liegen wie ein Burggraben dazwischen. Mit einfachen Mitteln können diese Orte von heute auf morgen miteinander verbunden und damit wertvolle Verbindungen für alle Zufußgehenden und Radfahrenden geschaffen werden, anstatt für die Minderheit mit Auto – übrigens hauptsächlich Männern“, so Kubizek abschließend. LINKS wird dazu passende Anträge in den Bezirksvertretungen einbringen.