Arbeit

… KOMPLETT NEU DENKEN

Wer hätte gedacht, dass die kapitalistischen Arbeitsverhältnisse ausgerechnet durch den Beinahe-Stillstand der globalen Wirtschaft Anfang der Corona- Pandemie völlig durchsichtig werden würden? Einerseits wurden die Verhältnisse auf den Kopf gestellt – systemrelevant waren auf einmal die Kranken- und Altenpfleger*innen, die Kassierer*innen in den Supermärkten, die Postler*innen und die vielen anderen sonst so ungefeierten und unterbezahlten Lohnarbeiter*innen. Der Preis war – wenig überraschend – hoch. Corona-Hotspots entstanden in den Elendsquartieren von Schlachthofarbeiter*innen. Leiharbeiter*innen steckten sich im Postverteilerzentrum an, da sie Angst hatten, durch Nichterscheinen am Arbeitsplatz ihre Existenzgrundlage zu verlieren. 24-Stunden-Pflegekräfte hatten monatelang rund um die Uhr präsent zu sein oder sie fehlten, sodass sie mit Sonderflügen oder Transitzügen herangekarrt werden mussten. Andererseits blieb unsichtbar, was immer schon unsichtbar war: die durch die Regierungsmaßnahmen zusätzlich notwendige Reproduktionsarbeit wurde zu 80 % von Frauen übernommen. Dafür gab es keinen Härtefallfonds, ja nicht mal Applaus von den Balkonen.

Es braucht eine bedingungsloses Existenzsicherung ohne bürokratische Hürden, Mindestpensionen und einen lückenlosen Mindestlohn von EUR 1.950,- netto. Damit wird die gesellschaftliche Teilhabe aller ermöglicht. Es besteht ein individueller Rechtsanspruch ohne Zwang zu Arbeit oder anderen Gegenleistungen.

UNBEZAHLTE ARBEIT IST AUCH ARBEIT

Unter den Begriff Reproduktionsarbeit fallen alle Tätigkeiten, die dem Erhalt menschlichen Lebens dienen. Dazu zählen beispielsweise Kindererziehung und -betreuung, die Pflege kranker, alter oder Menschen mit Behinderungen, Hausarbeiten wie Kochen, Putzen, Einkaufen, aber auch emotionale Arbeit. Diese Tätigkeiten werden mehrheitlich von Frauen bzw. FLINTA*-Personen übernommen, schlecht oder gar nicht bezahlt, oft unter sozialer Isolation und Arbeitsbedingungen, die zur psychischen und physischen Überlastung führen. Reproduktionstätigkeiten werden oft nicht einmal als Arbeit anerkannt.

Unser Detailprogramm

Unsere genauen Forderungen kannst du im Detailprogramm nachlesen. Das PDF gibt’s hier zum Download. Bei Fragen und Anmerkungen kannst du uns gerne hier kontaktieren.

PREKÄRE ARBEITSVERHÄLTNISSE

In den letzten Jahren haben sich unsichere Arbeitsverhältnisse weltweit und auch in Österreich stark ausgebreitet. Statt einer fixen Vollzeitanstellung müssen sich immer mehr Menschen in Scheinselbstständigkeit, befristete Dienstverhältnisse, Leiharbeit, unter- oder unbezahlte Praktika begeben. Für große Teile einer neuen Generation von Arbeiter*innen werden diese Arbeitsverhältnisse zur Normalität.

Zurück zum Überthema Arbeit und Wirtschaft