Neues von LINKS

Bezirksvertretung im Live-Stream

Brigittenau erreicht das digitale Zeitalter – unser gemeinsamer Antrag mit NEOS zum Live-Stream der Bezirksvertretungssitzungen wurde mehrheitlich angenommen.

Bereits in 13 Wiener Bezirken werden die Sitzungen der Bezirksvertretungen live im Internet übertragen (https://www.wien.gv.at/video/live/bv); beim Wiener Gemeinderat wie auch beim österreichischen Nationalrat ist dies seit langem der Fall.

Eine Teilhabe der Bezirksbevölkerung sowie aller Interessierten am politischen Geschehen muss auch digital und online sowie zeitversetzt möglich sein, zumal während der Pandemie die Menschen dazu angehalten sind, zu Hause zu bleiben. Derzeit sind maximal 5 (!) Zuschauer*innen im Sitzungssaal der VHS Brigittenau erlaubt.

Durch die Einrichtung eines Live-Streams geht die Bezirksvertretung aktiv auf die BewohnerInnen des Bezirkes zu und erhöht damit das Interesse an der demokratischen Mitgestaltung. Auch die BZ berichtete über unsere Initiative. Unser Vorschlag, auch eine Mediathek zu einzurichten, um die Sitzungen auch nachzuschauen, wurde nicht zugelassen. Er widerspreche derzeit der Wiener Stadtverfassung.

Tempo 30 am Weg zum Spielplatz – gemeinsam mit Ihnen erreicht

Unser Antrag auf eine 30er Zone beim Sachsenplatz wurde mehrheitlich angenommen – Sichere Stadt für alle mit LINKS.

Als vor ein paar Wochen die Schwelle des Zebrastreifens vorm Spielplatz Sachsenplatz abgeflacht (!) wurde, konnten wir es zuerst auch kaum glauben. Die Abflachung wurde aber tatsächlich vom Magistrat angeordnet, weil die Buslinie 5A gerade über die Wallensteinstraße umgeleitet wird – ohne aber darauf zu achten, dass genau hier sehr viele Fußgänger*innen, vor allem Kinder und Jugendliche, die Wallensteinstraße queren.

Sofort nach der Abflachung wurden die Autos vor Ort wieder deutlich schneller. Besorgte Eltern haben sich gemeldet und auch Die20er*innen haben darauf aufmerksam gemacht. Wir freuen uns, dass wir unser Anliegen in die Bezirkspolitik einbringen konnten, aber vielmehr freuen wir uns noch, dass Bürger*innen selbst von der ersten Sekunde an gegen die Abflachung mobilisiert haben!

Die neue 30er Zone gilt für die Wallensteinstraße von der Nordwestbahnstraße bis zur Höhe Rauscher-bzw. Dammstraße – das konnten wir der Bezirks-SPÖ abringen. Der Einsatz für Verkehrsberuhigung geht jedoch weiter. Wir brauchen mehr Platz für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen. Wien muss eine sichere Stadt für alle werden – nicht nur für Autos!

Sicherer Hafen für Geflüchtete abgelehnt – rechte Mehrheit im Bezirksparlament

Zwei Anträge, die Brigittenau zu einem sicheren Hafen für Geflüchtete zu erklären, wurden mit Stimmen der SPÖ mehrheitlich abgelehnt.

Gerade erst Anfang des Jahres hat die nächtliche, brutale Abschiebung der 12-jährigen Tina samt Mutter und Schwester gezeigt, wie menschenfeindlich und kinderfeindlich die derzeitige Migrationspolitik ist. Das Recht auf Asyl wird immer weiter beschränkt, während das Staatsbürgerschaftsrecht in Österreich zu einem der restriktivsten in der EU zählt. LINKS stellte in der Bezirksvertretungssitzung von 17. Feber 2021 den Antrag, mit dieser Politik zu brechen und die Brigittenau zu einem sicheren Hafen für Geflüchtete zu machen. Damit würde der 20. Bezirk dem Beispiel von einigen Wiener Bezirken und vielen Städten im deutschsprachigen Raum folgen, die sich der Initiative Seebrücke bereits angeschlossen haben.

Der Antrag wurde aber von der Bezirksvorsteherpartei SPÖ, der FPÖ, ÖVP, Team HC sowie SÖZ abgelehnt. Auch ein ähnlicher Antrag von Grün und BIER fand keine Mehrheit. Tagtäglich führt die SPÖ im Nationalrat die türkisgrüne Regierung vor, indem sie Anträge beispielsweise zur Aufnahme von Geflüchteten stellt und die negativen Abstimmungsergebnisse der Regierungsparteien veröffentlicht.

Aber wenn es darum geht, selbst Verantwortung zu übernehmen, verbünden sie sich mit den Rechten und lassen nicht mal den kleinsten symbolischen, antirassistischen Beschluss zu.
Dieser Zickzack ist vielleicht kluge Eigenwerbung fürs Internet, aber kein Antirassismus!
Gerade im 20. Bezirk, wo so viele Migrant*innen leben, wäre Solidarität gegen Rassismus und Abschottung so wichtig. Wer eine mutige, linke, antirassistische Politik ohne Wenn und Aber will, hält sich besser LINKS.

Neue Flächenwidmung bei der AUVA-Hauptstelle – erster Erfolg von LINKS im Kampf gegen Immobilienspekulation

Die Bezirksvertretung Brigittenau hat am 16. Dezember 2020 dem Antrag der Partei LINKS mehrheitlich zugestimmt, eine neue Flächenwidmung für das Gelände der derzeitigen AUVA-Hauptstelle in der Adalbert Stifter-Straße zu verlangen. Jedes zukünftige Bauvorhaben soll zwingend auch sozialen Wohnbau verwirklichen.

Nach der geltenden Flächenwidmung wäre vor Ort die Errichtung eines Luxusapartment-Hochhauses mit einer Höhe von 75 Metern zulässig. Gerade in Wirtschaftskrisen suchen Investoren nach Wertanlagen wie Immobilien und treiben dadurch die Preise in die Höhe. Nicht zufällig sind seit der Finanzkrise 2008 die Mieten um die Hälfte gestiegen, während die Löhne stagnieren. Durch die Verknappung von leistbaren Wohnraum wird auch der bestehende Rassismus am Wohnungsmarkt verstärkt.

In der jüngsten Vergangenheit sorgte die AUVA für Schlagzeilen, weil ihre Führung beschloss, aus dem markanten Gebäudekomplex an der Adalbert Stifter Straße auszuziehen und diesen zu verkaufen. Seit Türkis-Blau ist die AUVA mit einem harten Sparkurs konfrontiert, was zum Einschränken von medizinischen Einrichtungen und zum Immobilienverkauf führt.

Die aktuellen Sparmaßnahmen sind auch auf die Senkung der Arbeitgeberbeiträge unter Türkis-Blau zurückzuführen. Die Versicherten, also die Arbeiter*innen und Angestellten, die tagtäglich ihre Gesundheit für den Profit der Unternehmen gefährden, schauen zunehmend durch die Finger. Versicherungsleistungen müssen auf hohem Niveau bleiben. Gleichzeitig gilt es zu verhindern, dass der profitgetriebene Verkauf von AUVA-Immobilien die Spekulation mit Wohnraum weiter anheizt.

Eine Nachnutzung des AUVA-Gebäudes erscheint als schwierig. Mit einem Abriss wäre daher zu rechnen. Würde die geltende Flächenwidmung unverändert weitergelten, könnte ein Investor einen Neubau errichten — sogar noch um ein Viertel höher als die derzeitigen AUVA-Türme. Dass auf diese Weise erschwinglicher Wohnraum entsteht, ist schon wegen der mit einem Hochhaus verbundenen Baukosten ausgeschlossen.
Wenn irgendwo neue Wohnungen entstehen, dann müssen das leistbare Wohnungen sein!

Die SPÖ war von der Einbringung des LINKS Antrags (die 7 Tage vorher zu erfolgen hatte) überrascht und reagierte mit unrichtigen Behauptungen (geht nicht, weil…). Am Nachmittag vor der Sitzung hatte sie es sich besser überlegt und signalisierte Zustimmung und eine kleine Präzisierung des Antrags. Schaut ja nicht gut aus, wenn LINKS als einzige Partei ein kommendes Bezirksproblem thematisiert…

Energisch gegen den Antrag sprach der Vertreter der ÖVP. Seiner Meinung nach dürfe man die „Baulandattraktivität“ nicht verschlechtern, also einen Hochhaus-Neubau nicht erschweren. Die AUVA müsse den Baugrund möglichst teuer verkaufen, um für die Arbeitgeber niedrigere Unfallversicherungsbeiträge zu ermöglichen. Er verstieg sich sogar zur Phantasie-Behauptung, die Übersiedlung stehe an, weil die desolaten Arbeitsplätze im Gebäude den Beschäftigten „nicht mehr zumutbar“ seien.

Der LINKS-Antrag wurde angenommen.
Die Grünen, von denen 4 Mandatar*innen gar nicht erschienen waren, sagten nichts, und stimmten für den LINKS-Antrag.
Die ÖVP, die Neos und die FPÖ stimmten dagegen. Die FPÖ, „Partei des kleinen Mannes“, präsentierte sich damit ein weiteres Mal als Unternehmerpartei.

Katarzyna Winiecka

“Meine Eltern sind Ende der 80er Jahre mit mir aus Polen geflüchtet. Ich war drei Jahre alt. So alt wie es mein Sohn heute ist. Meine erste Erinnerung ist aus dem Flüchtlingslager in Traiskirchen bei Wien. Nach einiger Zeit sind wir in eine andere Flüchtlingsunterkunft ins Salzkammergut verlegt worden. Ein ehemaliges abgewirtschaftetes Hotel am Ende einer Sackgasse an der Bundesstraße. Dort verbrachte ich zwei Jahre meiner Kindheit, anstatt wie österreichische Gleichaltrige in einem Kindergarten.

Ich erinnere mich ans Autostoppen an der Bundesstraße und Mitfahrten in LKWs in die nächste Stadt mit meinen Eltern, die sich den Bus nicht leisten konnten, aber ein bisschen Geld dazuverdienen wollten. Nach und nach kamen die großen Bauunternehmen aus der Region und sammelten mit ihren Minibusen täglich in der Morgendämmerung die jungen Männer wie meinen Vater aus den Flüchtlingslagern ein, um sie die heute noch stehenden Häuser und Straßen im Salzkammergut bauen zu lassen. Diese Generation von Migranten baute jahrzehntelang die Infrastruktur in diesem Land und auch in dieser Stadt mit auf. Damals war es „schwarze“ Arbeit, heute sagen wir undokumentierte dazu: also Arbeit ohne Papiere, Arbeit ohne Schutz, Arbeit ohne Rechte.

Den meisten Kindern von Geflüchteten und Migrant*innen ist die Diskriminierung ihrer Eltern, selbst nach Jahrzehnten in diesem Land – bei Bewerbungsgesprächen, am Arbeitsplatz oder bei der Wohnungssuche – nicht fremd. Auch ich habe sie dabei begleitet, sprachlich vermittelt und viele Verletzungen ihrer Würde und ihrer Rechte erlebt und bereits sehr jung verstanden, wie von ihrer Arbeitskraft profitiert wird, in dem sie ausgebeutet werden. 

Um es ganz klar an dieser Stelle zu sagen:

Leistung ist es nicht, die in diesem System, diesem Land und dieser Stadt zu einem abgesicherten, lebenswerten Leben führt. Das kann mir, das kann uns niemand und vor allem nicht unser Bundeskanzler erzählen.”

Katarzyna Winiecka, LINKS-Bezirksrätin im Alsergrund in ihrer Angelobungsrede. Katarzyna ist Aktivistin, Mutter, Pädagogin und Künstlerin. Katarzyna ist LINKS.

LINKS-Svec: „Starkes Zeichen für ein gerechtes Wien!“

LINKS zeigt starkes Lebenszeichen mit wienweit 2,2%

Von 0 auf 2,2% (Stand: ORF 17 Uhr) – damit zieht LINKS nach jetzigem Stand der Auszählung in mindestens 15 Bezirkvertretungen ein. LINKS Spitzenkandidatin Anna Svec zeigt sich überwältigt: „Das ist ein starkes Zeichen für gerechtes Wien! Wir sind angetreten für eine faire Verteilung von Reichtum in unserer Stadt, für ein Wahlrecht für alle, leistbares Wohnen und Mindestlöhne, von denen man leben kann. Das Ergebnis bestärkt uns, dass viele Wiener*innen eine grundlegende Veränderung wollen.“

Das Ergebnis folgt einem fulminanten Wahlkampf, der nicht ohne Hindernisse war: „Als junge politische Kraft war es natürlich schwierig während einer Pandemie nicht nur eine Wahlkampagne zu organisieren, sondern gleichzeitig eine tragfähige politische Organisation aufzubauen“, so Angelika Adensamer, Spitzenkandidatin und Listenzweite von LINKS. „Auch, dass uns etablierte Medien wie der ORF geradezu zu Tode gewiegen haben und wir in keiner der großen Wahldiskussionen vertreten waren, kostet uns definitiv Stimmen. Trotzdem haben wir es geschafft und freuen uns auf die zukünftige politische Arbeit, die wir nun auf breiter Basis in den Bezirksvertretungen aufnehmen können.“

„In den nächsten Tagen liegt unser Augenmerk auf den genauen Ergebnissen in den Bezirken, die nach der Auszählung der Wahlkarten eintreffen werden. Für uns ist dieses Ergebnis ein klarer Auftrag unsere Arbeit fortzuführen und gemeinsam eine mutige linke Politik in Wien umzusetzen,“ erklärt Can Gülcü, Spitzenkandidatin und Listendritter.

Nach der Hochrechnung zieht LINKS aus dem Stand in die folgenden Bezirksvertretungen ein:

  • 2., Leopoldstadt
  • 3., Landstraße
  • 4., Wieden
  • 5., Margareten
  • 6., Mariahilf
  • 7., Neubau
  • 8., Josefstadt
  • 9., Alsergrund
  • 12., Meidling
  • 14., Penzing
  • 15., Rudolfsheim-Fünfhaus
  • 16., Ottakring
  • 17., Hernals
  • 18., Währing
  • 20., Brigittenau

LINKS: Termine bis zur Wahl

Der Wahlkampf neigt sich dem Ende zu und wir möchten Sie an dieser Stelle über unsere kommenden Termine informieren.
Mit LINKS in den letzten Tagen dieser Woche:

Donnerstag 8.10. 17 Uhr
Fototermin mit Anna Svec (Spitzenkandidatin Gemeinderat), Katerina Anastasiou (Spitzenkandidatin 1. Bezirk), Katarzyna Winiecka (Spitzenkandidatin 9. Bezirk) und Isabel Frey (Kandidatin im 2. Bezirk) bei der Schandwache beim Lueger-Denkmal beim Stubentor.
Es gibt auch die Gelegenheit Interviews zu führen.

Freitag, 9.10. 16 -19 Uhr 
Wahlkampffinale von LINKS Favoriten am Keplerplatz
ca. 18:15 Rede von Can Gülcü (Spitzenkandidat für den Gemeinderat)

Samstag, 10.10. 15 bis 20 Uhr
Wahlkampffinale von LINKS am Yppenplatz
Gute Drehmomente:
16.00 bis 16.30 ESRAP, die musikalischen Local Heroes
17:15 Präsentation der LINKS-Hymne durch Isabel Frey
18.05 Abschlußrede der drei Spitzenkandidat*innen Anna SvecAngelika Adensamer und Can Gülcü

Sonntag, 11.10. 15 bis 23 Uhr
Wahlparty am Siebensternplatz (outdoor)
Erste Stellungnahme der Spitzenkandidatin Anna Svec nach Bekanntgabe der ersten Hochrechnung.
(Ca. 18.30). Sobald es Einzelergebnisse gibt werden sich auch Bezirkskandidat*innen zu Wort melden.

Alle Veranstaltungen nehmen Bedacht darauf, dass Menschen Abstand halten bzw. Masken tragen, wenn es eng wird. Alle Veranstaltungen sind outdoor, Einzelinterviews können in geeigneten Räumen einzeln durchgeführt werden.

LINKS: Keine Steuergelder an Aktionär*innen!

LINKS fordert mit der Aktion, dass jene Unternehmen keine Corona-Hilfsgelder mehr erhalten sollen, die Mitarbeiter*innen entlassen, während sie weiterhin Millionen Euro an Aktionär*innen auszahlen.

Heute Morgen prangen in Wien vor zehn Unternehmen meterhohe Schriftzüge.

Millionenbeträge mit dem Nachsatz „…für Aktionäre“ finden sich vor Großkonzernen wie der STRABAG (99 Mio), Wienerberger (69 Mio), der VoestAlpine (36 Mio) oder Novomatic (50 Mio).

Die Anzahl der Kündigungen sind hingegen beim LKW-Hersteller MAN (2.300 Kündigungen), der ATB (360 Kündigungen), vor dem Hotel Sacher (140 Kündigungen) oder der Swarovski-Boutique (1.800 Kündigungen) in der Wiener Innenstadt angeschrieben.

>> Zu den Fotos

Hinter der Aktion steht die Partei LINKS.

„Was sich hier abspielt, ist die unverhohlene Weitergabe von unser aller Steuergeld an Aktionär*innen. Das ist Umverteilung von unten nach oben par excellence,“ so die Spitzenkandidatin der zur Wienwahl am 11. Oktober antretenden Partei, Anna Svec.

40% der ATX Unternehmen zahlen zweistellige Euro-Millionenbeträge an ihre Aktionär*innen aus, obwohl sie in diesem Jahr staatliche Unterstützungsmaßnahmen – etwa in Form von Kurzarbeit – in Millionenhöhe erhalten haben. Also Steuergelder, die von den Steuerzahler*innen an die Unternehmen fließen und weiter in die ausgeschütteten Aktiengewinne.

“Wenn es den Unternehmen gut geht, kommen die Gewinne nicht ihren Mitarbeiter*innen zugute, sondern ihren Aktionär*innen. In Krisenzeiten aber werden die Verluste auf die „Kleinen“ abgewälzt. Egal ob mit der Kurzarbeit oder mit Kündigungen: Während der Reichtum der Arbeitgeber*innen durch unsere Arbeit und unser aller Steuergeld erhalten bleibt, werden Arbeiter*innen auf die Straße gesetzt!” so Svec weiter.

Die Zahlen sprechen für sich:

Der Maschinenbauer Andritz hat 3.000 Mitarbeiter*innen in Kurzarbeit geschickt, und gleichzeitig 52 Millionen Euro an Aktionär*innen ausgezahlt. Davon alleine 12 Millionen Euro an den Milliardär und Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Leitner. Ende Juli meldete Andritz dann, dass mit Auslaufen der Kurzarbeit permanent Stellen abgebaut werden sollen.

Die Voestalpine hatte zum Höhepunkt der Krise 10.000 Mitarbeiter*innen in Kurzarbeit, die in diesem Jahr ausgeschütteten Dividenden hingegen belaufen sich auf 36 Millionen Euro.

Der Baumaterialienhersteller Wienerberger hat 69 Millionen Euro an Dividenden an seine Aktionär*innen ausgeschüttet – um 20% mehr als vor Corona geplant. Neben Kurzarbeit in Österreich wurden international sogar 400 Mitarbeiter*innen gekündigt.

„Unangenehm scheint Wienerberger das nicht zu sein: Im Gegenteil man hatte dort sogar die Dreistigkeit im Halbjahresbericht explizit zu schreiben, man sei gut aufgestellt, um von wirtschaftsfördernden Programmen der öffentlichen Hand zu profitieren“ so dazu die Juristin Angelika Adensamer, ebenfalls Spitzenkandidatin von LINKS.

Ein weiteres Beispiel für diese beachtliche Unverfrorenheit ist Novomatic. Der Glücksspielkonzern hat 50 Millionen Euro an Dividende ausgeschüttet – de facto an einen der reichsten Österreicher, Multimilliardär Johann Graf. Im Trend Magazin lässt Novomatic von sich lesen, dass „die Kurzarbeit ausschließlich der Sicherung und Erhaltung der Arbeitsplätze dient, was immer ein klares Ziel von Novomatic war und ist“.

Adensamer: „Das ist purer Zynismus. Ich weiß nicht, für wie blöd wir Steuerzahler*innen hier gehalten werden. Die Fakten liegen jedenfalls auf dem Tisch. Und sie zeigen, dass wir hier für die Gewinne der Aktionär*innen zur Kasse gebeten werden. Dagegen stehen wir auf!“

LINKS geht es bei der Aktion darum, in Frage zu stellen, welche Prioritätensetzung die Regierung in Krisenzeiten verfolgt:

„Während Großkonzerne Steuergelder einstreichen, werden die Menschen, die auch von den Regierungsparteien wohlwollend  als „systemrelevant“  bezeichnet werden, immer noch alleine gelassen“ so Can Gülcü, der bei der Wienwahl als Listendritter ins Rennen geht.

Der Herbst ist da und mit ihm die zweite Welle: Diesmal habe man genug Zeit gehabt, tragfähige Konzepte für Schulbesuch und Kinderbetreuung, für effizientere Handhabe der Testungen und Quarantäneanordnungen und auch für den Erhalt von Arbeitsplätzen auf den Tisch zu legen.

„Nichts davon ist passiert! Von der Regierung hören wir weiterhin nur unklare Ansagen. Die Mehrheit der Menschen werden in dieser schwierigen Zeit von der Politik vollkommen hängen gelassen werden, während alles dafür unternommen wird, dass die Reichen reich bleiben können“, ergänzt Gülcü.

Die Spitzenkandidat*innen von LINKS sind sich einig: Dass börsennotierten Unternehmen mit Steuergeldern ermöglicht wird, weiterhin Gewinne auszuschütten, zeigt für wen die türkis-grüne Regierung Politik macht und für wen nicht.

„Es ist doch das Naheliegendste der Welt: Schluss mit den Corona-Hilfsgelder an Unternehmen, die Mitarbeiter*innen entlassen, aber weiter Dividende auszahlen. Sollen doch die Aktionär*innen mit den Millionen, die sie weiterhin einstreichen, diese Unternehmen erhalten. Das tun wir sicher nicht mehr mit unserem Steuergeld!”, so Anna Svec abschließend. 

AVISO: Kundgebung „OMV enteignen!“

LINKS lädt ein zur Kundgebung am Donnerstag, 24. September ab 16.15 Uhr vor der OMV Zentrale für wirksame Lösungen gegen die Klimakrise.

Die OMV ist das reichste Unternehmen in Österreich. Gleichzeitig ist sie auch die „Marktführerin“ was Umweltverschmutzung angeht – die OMV alleine ist für mehr Emissionen verantwortlich als der Konsum aller Österreicher:innen zusammen! Deshalb lädt LINKS zusammen mit Aktivist:innen vom Jugendrat von Fridays For Future und Platz für Wien-Experten Stefan Ohrhallinger zur Kundgebung „OMV enteignen!“ ein.

Wo? Vor der OMV Zentrale, Trabrennstraße 6, 1020 Wien.
Wann? Am Donnerstag, 24. September, ab 16.15 Uhr

LINKS Spitzenkandidatin Anna Svec erklärt die Hintergründe: „Beim Enteignen geht es uns nicht ums Wegnehmen, sondern um das demokratische Entscheiden wie wir verantwortungsvoll mit Energie und unserer Umwelt umgehen. Nur so können wir gemeinsam der Klimakrise den Kampf ansagen!“

„Es gibt kein besseres Beispiel dafür, dass Enteignung von Klimakillern und Großkonzernen die richtige Antwort auf die radikalen Krisen unserer Zeit ist. Heute ist die Republik Österreich schon zu 30 % an der OMV beteiligt, tut aber nichts, um die hochspezialisierten Arbeitskräfte und Milliardenprofite für eine Klimawende einzusetzen. Auch mit Staatsbeteiligung kann der kapitalistische Markt die Klimakrise nicht ›regeln‹,“ so Svec.

Eine entschädigungslose Enteignung unter demokratischer Kontrolle erlaubt es uns, gemeinsam zu entscheiden wie mit den Öl- und Gasgeschäften „made in Austria“ umgegangen wird. Die Enteignung der OMV kann der Ausgangspunkt für einen demokratisch organisierten gesellschaftlichen Wandel sein, hin zu einer verantwortungsvollen Klimapolitik und einem Planeten, auf dem in 30 Jahren noch Menschen leben können.

LINKS: Wien hat Platz für alle 13.000 Menschen in Moria!

LINKS fordert mit der Aktion “Hier ist Platz …” die Regierung auf, die Not in Moria nicht für politisches Kleingeld vor der Wien-Wahl zu missbrauchen und Geflüchtete in Wien aufzunehmen.

An sieben verschiedenen Orten in Wien ist seit heute morgen in großen Buchstaben “HIER IST PLATZ FÜR…” zu lesen. Die Schriftzüge befinden sich vor Hotels, leerstehenden Wohnhäusern sowie vor leerstehenden Pavillons des ehemaligen Geriatriezentrums am Gelände des Krankenhaus Hietzing.

Mit der Aktion kritisiert LINKS die unmenschliche europäische Grenzpolitik und zeigt auf, dass in Wien genug Platz für die Aufnahme von Geflüchteten aus dem kürzlich abgebrannten Lager Moria auf Lesvos und aus anderen ähnlichen Lagern an den Außengrenzen der EU wäre.

„Der Brand in Moria und die Bilder von den elenden Zuständen, die uns seither von dort erreichen, sind die Folgen des Systems ‘Festung Europa’. Wir kennen diese Bilder aus Libyen, aus Bosnien oder anderen Lagern in Griechenland”, stellt Anna Svec, Spitzenkandidatin von LINKS bei den kommenden Wahlen in Wien, fest.

„Als LINKS stellen wir uns dieser Politik Abschottung und der Angstmache entgegen. Es ist nicht nur eine Frage der politischen Haltung, sondern auch eine der Menschlichkeit”, so Svec weiter.

Was LINKS mit “Hier ist Platz” meint, wird deutlich, wenn man nur einige Zahlen ansieht:

Im Lager Moria sind 13.000 Menschen obdachlos geworden, in allen Lagern auf den griechischen Inseln sind etwa 40.000 Menschen untergebracht. Wien hat aktuell 58.000 leere Betten in Hotels, für die die Hoteliers Fixkostenzuschüsse erhalten. Es stehen zehntausende Wohnungen als Spekulationsobjekte leer, ehemalige Quartiere für Geflüchtete oder Räumlichkeiten wie jene des ehemaligen Geriatriezentrums des Krankenhauses Hietzing ebenso.

“Allein Wien, eine einzige Stadt in Österreich, könnte alle Menschen aus den elenden Zuständen in den Lagern befreien. Dadurch wird das Versagen der österreichischen Regierung und der Europäischen Union umso deutlicher. Denn statt die Menschen zu evakuieren und ihnen ein Leben in Würde und Sicherheit zu garantieren, streiten unsere Politiker*innen wochenlang über die Aufnahme von 100 Kindern. Das ist purer Zynismus!”, so Can Gülcü, weiterer Spitzenkandidat von LINKS.

Ein achter Schriftzug findet sich vor dem Polizeianhaltezentrum (PAZ) Rossauer Lände. Hier steht geschrieben: „Flucht ist kein Verbrechen. Schubhaft schon.”

LINKS fordert die Schließung dieser Einrichtung und das Ende des Konzepts “Schubhaft” in Wien.

“In einem demokratischen Rechtsstaat dürfen Menschen nicht eingesperrt werden, ohne ein Verbrechen begangen zu haben – bei der Schubhaft ist aber genau das der Fall! Die Menschen werden außerdem weiterhin in Länder abgeschoben, in denen Krieg und Not herrschen. Wenn Wien als Stadt der Menschenrechte ernst genommen werden soll, muss das aufhören!”, fordert die dritte Spitzenkandidatin von LINKS, die Juristin Angelika Adensamer.

Adensamer kritisiert, dass die Bundesregierung keine tragfähige Konzepte vorliegen hat, um Menschen bei ihren existentiellen Problemen wie der grassierenden Arbeitslosigkeit und Engpässen bei der Kinderbetreuung während der Corona-Pandemie zu unterstützen, hingegen aber offenbar genug Ressourcen da sind, Abschiebungen “wie gewohnt” durchzuführen.

“Das sind ganz klar menschenfeindliche Prioritätensetzungen. Die Wiener Politik muss sich Türkis-Grün viel konsequenter entgegenstellen”, so Adensamer weiter.

Die Menschen in Moria hätten keine Zeit für rechtspopulistischen Wahlkampfaktionismus von Kurz oder Nehammer und auch nicht für das zaghafte Verhalten anderer Parteien, die wohl gerade versuchen, bis zur Wien-Wahl den Kopf in den Sand zu stecken. Für Anna Svec steht fest:

“LINKS gibt keine Ruhe, bis die etablierten Parteien aufhören, von Menschlichkeit und sozialer Politik nur zu reden und stattdessen anfangen, menschlich und sozial zu handeln. Wir haben Platz. Wien hat Platz. Wien ist im Aufnahme-Zustand. Hören wir jetzt auf mit dem politischen Hickhack und retten die Menschen aus der Hölle von Moria!”