Neues von LINKS

LINKS am 1. Mai: „Linke Demos werden von der Polizei attackiert…“

„Wir stehen heute vor dem Justizpalast, der kein Palast sein sollte. Recht sollte kein Palast, kein Ort der Reichen sein. Die Gerechtigkeit sollte nicht in Marmor, Schmuck, großen Stiegen und einschüchternden Gemäuern daherkommen.

Das Haus, in dem Gerechtigkeit gemacht wird, sollte für alle da sein. Aber dem ist nicht so. Dafür haben wir leider genügend Beispiele:

Wenn der Minister unter Wahrheitspflicht im U-Ausschuss aussagen muss, soll die Wahrheitspflicht abgeschafft werden. Aber wenn ein Haus besetzt wird, dann kommen schwerbewaffnete Polizist*innen. Aber die Abschiebung von Schüler*innen wird mit brutaler Gewalt durchgesetzt. Aber wer auf eine linke Demo geht, wird überwacht und festgenommen.

Diese Rede hielt LINKS Sprecherin Angelika Adensamer, kurz bevor die Polizei die linke MayDay-Demonstration angegriffen hat. Wenig später wurde bekannt, dass ein Zivilpolizist davor durch Pfeffersprayeinsatz provoziert hat, und eine Person für das Filmen der Angriffe drei Tage in Untersuchungshaft kam.

Rechtsradikale und Verschwörungstheoretiker*innen werden bei unangemeldeten Demonstrationen freundschaftlich begrüßt und begleitet. Minister*innen und ihre Hawara werden vor Hausdurchsuchungen gewarnt. Aber gegen linke Aktivist*innen kommt die volle Gewalt der Polizei zum Einsatz – Überwachung, Brutalität und zivile Provokateur*innen. Das ist demokratiegefährdend und gefährlich. Die Polizei schafft keine Sicherheit, sondern spitzt soziale Widersprüche zu.

LINKS fordert deshalb:

  • Keine Überwachung, Staatstrojaner oder Abhörung. Abschaffung des Verfassungsschutzes.
  • Niedrigschwellige Beratung für Betroffene von Polizeigewalt, unabhängige Untersuchung von Beschwerden.
  • Einschränkung der Aufgaben und Kompetenzen der Polizei.
  • Soziale Absicherung, Beratungsstellen in den Grätzln gegen Polizeiübergriffe und soziale Notlagen.
  • Soziale Sicherheit und Solidarität statt Repression.

LINKS am 1. Mai: „Für uns heißt es jetzt: Kämpfen – miteinander und füreinander!”

„Vor einem Jahr standen wir am 1. Mai da, und wussten, wie sehr vieles im Argen liegt und wie viel Arbeit auf uns zukommt. Dennoch fühlte es sich an wie ein kleiner Befreiungsschlag. Nun stehen wir nach einem Jahr wieder hier und  das, was im Argen liegt, ist nicht kleiner, sondern größer geworden.

Wir wissen, dass die Ausgaben, Corona-Hilfen, Unterstützungsleistungen, Rettungspakete, die heute als krisenpolitische Maßnahme daherkommen, morgen als fette Rechnung wieder kommen werden.

Und wenn wir ehrlich sind, wissen wir auch, wer die Rechnung dieser Krise bezahlen wird. Es werden nicht die Reichen sein, die noch reicher geworden sind.

Wir werden es sein, die die Rechnung präsentiert bekommen werden.

Es steht ein bewegtes Jahr hinter uns, aber die kommenden Zeiten werden noch viel bewegter, beängstigender, bedrohlicher sein, vermutlich mehr, wie wir es je in unserem Leben erlebt haben.

Für uns als Linke heißt es in den kommenden Tagen, Monaten, Jahren: Kämpfen!

Kämpfen miteinander und füreinander!”

Mit dieser Losung riefen die LINKS Sprecher*innen Anna Svec und Can Gülcü auf der Kundgebung am 1. Mai für solidarisches Miteinander auf.

Denn LINKS kämpft dafür, dass für die Krise nicht die Menschen zahlen müssen, die am allermeisten auf Unterstützung angewiesen sind – den Arbeiter*innen, den Erwerbslosen, den Alleinerziehenden.

Gemeinsam stehen wir gegen jeden Sozialabbau, gegen Einsparungen und Privatisierungen, gegen alle Kürzungen bei Bildung, Gesundheit und Sozialem!

Die Reichen müssen für die Krise zahlen. LINKS steht für eine radikale Umverteilung, Vermögenssteuer und Enteignung der Reichsten. Holen wir uns das Geld von denen, die es haben!

So schaffen wir die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich, bezahlbaren Wohnraum, ein ausfinanziertes Gesundheits- und Bildungssystem und die Stadt für alle!

Dafür kämpfen wir – nicht nur am 1. Mai, sondern 365 Tage im Jahr.

Mach Ma 30!

Runter mit der Arbeitszeit!

Die Welt steckt in der Krise. Jede*r ist von der Pandemie betroffen und sieht sich mit gravierenden Auswirkungen in einem oder mehreren Lebensbereichen konfrontiert – ob gesundheitlich, sozial oder beruflich. Und die miserable Krisen- und Pandemiepolitik der Regierenden stürzt immer mehr Menschen in Arbeitsüberlastung, Arbeitslosigkeit und Armut.

LINKS sein heißt, jetzt Wirtschaft und Gesellschaft neu zu denken und die Pandemie zum Anlass zu nehmen, Verbesserung für Arbeits- und Lebensverhältnisse zu schaffen.

Deswegen:

Wir sind für eine bessere Verteilung von Arbeit, auch von unbezahlter Reproduktions-, Sorge- und Pflegearbeit, für mehr Zeit für Kinder, Familie und Freund*innen für alle und eine Verbesserung der Lebensqualität insgesamt. Daher fordern wir eine Arbeitszeitverkürzung auf 30h/Woche mit vollem Lohn- und Personalausgleich!

Her mit dem besseren Leben! MACHMA 30!

Mit LINKS am 1. Mai: „Arbeit ist in diesem Land falsch verteilt!“

Zum zweiten Mal versammelten sich Aktivist*innen und Mitglieder der jungen Wiener Partei LINKS am 1. Mai in der Wiener Innenstadt. „Vor einem Jahr standen wir am Rathausplatz und wussten, dass wir in ein paar Monaten eine Wien-Wahl gemeinsam schlagen werden. Nicht nur um einen Wahlerfolg zu erzielen, sondern um den vielfältigen Krisen zu begegnen, die durch die Corona-Pandemie nur verstärkt sind,“ erinnert LINKS Sprecherin Anna Svec vor dem Parlament.

„Nach über einem Jahr Corona-Krise ist mehr als klar, dass Arbeit in diesem Land falsch verteilt ist“, so Svec weiter. „Wir zeigen, dass es auch anders geht! Gemeinsam mit den Arbeiter*innen, die an vorderster Front in den Krankenhäusern, Supermärkten und Betrieben Land auf und ab dem Virus ausgeliefert ihre Arbeit verrichten.“ LINKS fordert eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung auf 30 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich.

Zunächst trafen LINKS und Wahlbündnispartnerin KPÖ jedoch vor dem Parlament zusammen, um dann in einem gemeinsamen Demonstrationszug zur ersten Station am Justizpalast zu ziehen: „Das Haus der Gerechtigkeit muss für alle da sein – nicht zum Schutz der ÖVP“, so LINKS Sprecherin und Juristin Angelika Adensamer: „Was wir heute in der Regierung sehen, sind peinliche Chats, Postenschacherei und Korruption. Das ist nicht “nichts besonderes”, wie es Kanzler Kurz sagt. Das ist Gier nach Macht.“

Abschließend versammelte sich die Menge am Maria-Theresien-Platz zwischen den Museen. LINKS Aktivistin und Ärztin Katharina Nora Bruhn über die Coronapolitik der Regierung: „Wir sind der Dreistigkeit einer Pandemiepolitik ausgesetzt, die einerseits die Infektionszahlen explodieren lässt, sich andererseits mit blumigen Worten und leeren Händen – also mit nichts – bei all jenen bedankt, die die Menschen hinter diesen Infektionszahlen versorgen.“

Mit Musik und einer Vielzahl von Reden von Aktivist*innen von LINKS, KPÖ und Jugendrat ließen die Anwesenden den sonnigen 1. Mai in lockerer Atmosphäre ausklingen.

Aviso: Mit LINKS am 1. Mai!

Der Tag der Arbeit hat dieses Jahr auch aufgrund der angespannten Situation am Arbeitsmarkt und mit der Pandemie eine besonders starke Bedeutung. LINKS lädt daher gemeinsam mit der Bündnispartner*in KPÖ zur Demonstration auf.

Medien sind zur Berichterstattung eingeladen, dabei steht LINKS Sprecherin Anna Svec am Rande der Abschlusskundgebung am Maria-Theresien-Platz  ab 14:30 Uhr für Interviews zur Verfügung. Wenn möglich, bitte um Voranmeldung (Kontaktdaten unten)!

Ablauf:

12:30–13:00 Uhr

Kundgebung vor dem Parlament mit Reden der LINKS Sprecher*innen Anna Svec und Can Gülcü sowie Vertreter*innen der KPÖ

13:00–13:45 Uhr

Anschließend Demonstrationszug zur Zwischenkundgebung vor dem Justizpalast mit Redebeiträgen von LINKS Sprecherin Angelika Adensamer und Aktivist*innen (ca. ab 13:15 Uhr).

Ab 13:45 Uhr

Abschlusskundgebung am Maria-Theresien-Platz (Zwidemu) mit Reden von LINKS Bezirksrät*innen und Aktivist*innen sowie Vertreter*innen der KPÖ und vom Jugendrat u.a. zu den Themen Arbeitszeitverkürzung, Klimakrise und Abschiebungen.

Wer soll sich solche Mieten noch leisten?

Mit 53 m2 um 1000 Euro Miete wirbt derzeit der Neubau „ErnteLaa“ südlich von Alt Erlaa. Das ist doch nur mehr Wucher!

Mitschuld ist, dass BUWOG und die anderen bundeseigenen Wohnungsgesellschaften vor Jahren privatisiert wurden, und jetzt Profite rausschlagen können, wie sie wollen. So kann auch die SPÖ bezüglich der Preissteigerungen „leider nichts machen“.

Wir hätten da einiges zu machen: zum Beispiel gesetzliche Mietobergrenzen, Bauland nur an Gemeinnützige, und Rückführung der Wohnbaugesellschaften ins öffentliche Eigentum!

Themenabend: Arbeitszeitverkürzung!

Gestern haben wir lange über unsere Forderung nach Arbeitszeitverkürzung diskutiert. Darüber, wie sie in der Wirtschaftskrise eingesetzt werden kann, wie es etwa Spanien gerade mit einer 4-Tage-Woche plant. Finanziert über EU-Krisenhilfen, sodass daraus real neue Arbeitsplätze entstehen.

Arbeitszeitverkürzung ist für uns nicht nur Mittel gegen den ständig steigenden Arbeitsdruck und das Ausbrennen von KollegInnen. Sondern auch wirksam für eine bessere Verteilung von Arbeit und damit zur Sicherung von Existenzen über die Krise hinaus.

Es gibt bereits kleine Möglichkeiten für Arbeitszeitverkürzung in Österreich, im sogenannten „Solidaritätsprämienmodell“. Die Gewerkschaft möchte dieses weiter ausbauen. Leider ist das bislang zahnlos.

Die Grafiken unten zeigen, dass da seit Langem was in die falsche Richtung läuft. Wo liegen die Hebel, und welche Eskalationsstufen braucht es, um diese ineffiziente Ausbeutungspolitik zu ändern?

Themenabend: macht endlich was für die Schüler*innen!

Gestern abend haben wir über Forderungen zu „sicherer“ Schule diskutiert. Und sind mit unserm Gast, einem jungen Lehrer, recht schnell auf den Punkt gekommen: Die Schule zeigt erbarmungslos, wie kaputt das System in Ganzen ist! Schule ist gerade ein Ort der Epidemieverbreitung, schlimmer als jeder Schilift. Und SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern sind bereits an der Grenze des Erträglichen.

Es gäbe ganz gute Forderungen: kleinere Gruppen, Unterricht in Schichten, zusätzliche Räume, Masken, Lüftungsanlagen, Tests, vorallem zusätzliches Personal und Mittel für gscheite Distance Learning Technik. Auch könnte etwas Druck von den SchülerInnen genommen werden, durch Streichung der Leistungsbeurteilungen und des Durchfallens. Die Politik macht nur das absolute Minimum. Damit werden vorallem sozial Benachteiligte komplett im Stich gelassen. Corona macht Kinder gerade jeden Tag ungleicher.

Schule auf, Schule zu, wir Linke kommentieren meist von außen und sind wenig nützlich. Dabei wäre unser großer gesellschaftlicher Blick so wichtig: Es gibt keine „sichere Schule“, in dem Dilemma zwischen Bildung, Betreuung und Gesundheit für alle, kann Schule nur geschlossen sein, wenn Eltern nicht arbeiten müssten und während Corona anders sozial abgesichert werden.

Diese inhaltliche Schärfe muss auch bei internationalen linken Krisenkampagnen wie #ZeroCovid sichtbar sein.

Während die Arbeitsbedingungen für die LehrerInnen schwieriger werden und in der Betrreuung vorallem die Frauen wieder so stark in die alten Betreuungsrollen gedrängt sind, passiert aber auch interessantes: Die Jugendlichen nehmen neue Räume ein, belagern den Stephansplatz um sich zu treffen. -Und sind dabei aktuell die ersten Opfer polizeilicher Covid-Repression. Kann die Linke bei der Vernetzung dieser Jugendlichen, dieser LehrerInnen, dieser Frauen helfen? Wir wollen wieder konkret handlungsfähig werden!

Driftet der Wohnraum sozial auseinander- auch in Meidling?

Driftet der Wiener Wohnraum sozial auseinander, auch in Meidling? Lässt sich das messen? Wie es um den berühmten Wiener Wohnbau steht ist laut dem „Sozialraum Monitoring“ der Arbeiterkammer eine Frage der Perspektive: Leute mit langjährigem Mietvertrag profitieren von relativ niedrigen Mietpreisen. Aber für Wohnungssuchende ist Wien teurer als München und Hamburg! Wer sich die Genossenschaftsbeiträge nicht leisten kann (von Eigentumswohnungen ganz zu schweigen), ist nämlich dem Markt ausgeliefert: Dort steigen die Preise stark, befristete Verträge sind die Regel. Neue MieterInnen zahlen fast die Hälfte des verfügbaren Einkommens fürs Wohnen (https://wien.orf.at/v2/news/stories/2852740/).Die Gemeindebauten haben eine Schlüsselfunktion in der Versorgung mit Wohnraum. In einigen großen Gemeindebauten hat sich bereits eine Konzentration von armen oder armutsgefährdeten Personengruppen entwickelt. Das Risiko: Die Entstehung von „Armutsinseln“. Gegenden wie Meidling sind davon verstärkt betroffen (hier vor allem die Gemeindebauten am Margaretengürtel und an der Wienerbergstraße). Die Studie (SoziologInnen Camilo Molina, Hannah Quinz, Christoph Reinprecht) legt bedrohlich nahe, „sich von dem Bild von Wien als sozialräumlich besonders ausgeglichener Stadt zu verabschieden“. Es gibt teilweise eine Vertiefung der räumlichen Spaltung sozialer Klassen. Am stärksten ist dies übrigens bei den Reichen: Sie sondern sich zunehmend in exklusiven Wohngebieten ab. Es entsteht eine abgehobene Parallelgesellschaft. In diesem Fall kann man ausnahmsweise einmal der ÖVP recht geben: Parallelgesellschaften müssen bekämpft werden 😉 Unser Bezirksrat David Sagner betont den bedrohlichen Zusammenhang mit der Covid-Krise: wenn der profitgetriebene Wohnbau keine guten und leistbaren Wohnungen bereitstellt, brauchen wir eine neue städtische Offensive. Dabei müssen auch die Rechte der BewohnerInnen ausgebaut werden: Wohnen ist keine Gnade von ImmobilienspekulantInnen, sondern ein Recht von uns allen!

zur Studie: https://emedien.arbeiterkammer.at/viewer/ppnresolver?id=AC16147518