“Was bedeutet arbeiten im Kapitalismus?

Arbeit ist für Viele keine Selbstverwirklichung, sondern brutale Ausbeutung. Zum Beispiel Paketzusteller*innen: Manchmal 12-Stunden-Schichten, manchmal gar keine Aufträge – und dann gibt es auch kein Geld. Arbeitsvertrag? Fehlanzeige.

Ein weiterer Mythos im Kapitalismus: Sobald unser Lohnarbeits-Tag vorbei ist, haben wir Freizeit. Dabei gibt es so viele Dinge, die extrem viel Arbeit sind. Ob Kinderbetreuung, das Pflegen von Angehörigen, Haushalt, oder auch das Bestreiten von Amtswegen wenn jemand zB versucht die österreichische Staatsbürgerschaft zu bekommen. Wir arbeiten die ganze Zeit und bekommen doch nur ein paar Krümel des Reichtums. Daher fordern wir: Eine radikale Umverteilung, aber auch eine Reduktion von Arbeit!“

LINKS Aktivistin und Bezirksrätin in Brigittenau, Charlie Luschnig, in ihrer 1. Mai Rede zur notwendigen Neubewertung von Arbeit.

Wir können es uns nicht länger leisten, in einer Gesellschaft zu leben, in der das Vermögen von Menschen wie dem ehemaligen Amazon-Chef Jeff Bezos in der Corona-Krise explodiert. Während jene, die für ihn geschuftet haben, darum kämpfen, über die Runden zu kommen. Darin liegt der unverschämte Kern von Kapitalismus: Diejenigen, die den Reichtum produzieren, bekommen nur einen mikroskopischen Teil davon.

Gleichzeitig basiert unser kapitalistisches System auf einem riesigen Fundament aus unbezahlter Arbeit – und die machen zu einem Großteil FLINTA* Personen.

Mit LINKS kämpfen wir:

*** Für eine radikale Neuaufteilung von Arbeit!
*** Für eine Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden pro Woche!
*** Für eine Aufwertung von Pflege- und Fürsorgearbeit!
*** Für das Ende des rassistischen Systems von Ausbeutung!

Mach Ma 30!

Runter mit der Arbeitszeit!

Die Welt steckt in der Krise. Jede*r ist von der Pandemie betroffen und sieht sich mit gravierenden Auswirkungen in einem oder mehreren Lebensbereichen konfrontiert – ob gesundheitlich, sozial oder beruflich. Und die miserable Krisen- und Pandemiepolitik der Regierenden stürzt immer mehr Menschen in Arbeitsüberlastung, Arbeitslosigkeit und Armut.

LINKS sein heißt, jetzt Wirtschaft und Gesellschaft neu zu denken und die Pandemie zum Anlass zu nehmen, Verbesserung für Arbeits- und Lebensverhältnisse zu schaffen.

Deswegen:

Wir sind für eine bessere Verteilung von Arbeit, auch von unbezahlter Reproduktions-, Sorge- und Pflegearbeit, für mehr Zeit für Kinder, Familie und Freund*innen für alle und eine Verbesserung der Lebensqualität insgesamt. Daher fordern wir eine Arbeitszeitverkürzung auf 30h/Woche mit vollem Lohn- und Personalausgleich!

Her mit dem besseren Leben! MACHMA 30!

Mit LINKS am 1. Mai: „Arbeit ist in diesem Land falsch verteilt!“

Zum zweiten Mal versammelten sich Aktivist*innen und Mitglieder der jungen Wiener Partei LINKS am 1. Mai in der Wiener Innenstadt. „Vor einem Jahr standen wir am Rathausplatz und wussten, dass wir in ein paar Monaten eine Wien-Wahl gemeinsam schlagen werden. Nicht nur um einen Wahlerfolg zu erzielen, sondern um den vielfältigen Krisen zu begegnen, die durch die Corona-Pandemie nur verstärkt sind,“ erinnert LINKS Sprecherin Anna Svec vor dem Parlament.

„Nach über einem Jahr Corona-Krise ist mehr als klar, dass Arbeit in diesem Land falsch verteilt ist“, so Svec weiter. „Wir zeigen, dass es auch anders geht! Gemeinsam mit den Arbeiter*innen, die an vorderster Front in den Krankenhäusern, Supermärkten und Betrieben Land auf und ab dem Virus ausgeliefert ihre Arbeit verrichten.“ LINKS fordert eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung auf 30 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich.

Zunächst trafen LINKS und Wahlbündnispartnerin KPÖ jedoch vor dem Parlament zusammen, um dann in einem gemeinsamen Demonstrationszug zur ersten Station am Justizpalast zu ziehen: „Das Haus der Gerechtigkeit muss für alle da sein – nicht zum Schutz der ÖVP“, so LINKS Sprecherin und Juristin Angelika Adensamer: „Was wir heute in der Regierung sehen, sind peinliche Chats, Postenschacherei und Korruption. Das ist nicht “nichts besonderes”, wie es Kanzler Kurz sagt. Das ist Gier nach Macht.“

Abschließend versammelte sich die Menge am Maria-Theresien-Platz zwischen den Museen. LINKS Aktivistin und Ärztin Katharina Nora Bruhn über die Coronapolitik der Regierung: „Wir sind der Dreistigkeit einer Pandemiepolitik ausgesetzt, die einerseits die Infektionszahlen explodieren lässt, sich andererseits mit blumigen Worten und leeren Händen – also mit nichts – bei all jenen bedankt, die die Menschen hinter diesen Infektionszahlen versorgen.“

Mit Musik und einer Vielzahl von Reden von Aktivist*innen von LINKS, KPÖ und Jugendrat ließen die Anwesenden den sonnigen 1. Mai in lockerer Atmosphäre ausklingen.

Themenabend: Arbeitszeitverkürzung!

Gestern haben wir lange über unsere Forderung nach Arbeitszeitverkürzung diskutiert. Darüber, wie sie in der Wirtschaftskrise eingesetzt werden kann, wie es etwa Spanien gerade mit einer 4-Tage-Woche plant. Finanziert über EU-Krisenhilfen, sodass daraus real neue Arbeitsplätze entstehen.

Arbeitszeitverkürzung ist für uns nicht nur Mittel gegen den ständig steigenden Arbeitsdruck und das Ausbrennen von KollegInnen. Sondern auch wirksam für eine bessere Verteilung von Arbeit und damit zur Sicherung von Existenzen über die Krise hinaus.

Es gibt bereits kleine Möglichkeiten für Arbeitszeitverkürzung in Österreich, im sogenannten „Solidaritätsprämienmodell“. Die Gewerkschaft möchte dieses weiter ausbauen. Leider ist das bislang zahnlos.

Die Grafiken unten zeigen, dass da seit Langem was in die falsche Richtung läuft. Wo liegen die Hebel, und welche Eskalationsstufen braucht es, um diese ineffiziente Ausbeutungspolitik zu ändern?