Knalleffekt bei Bürger*innenversammlung: Bevölkerung geschlossen gegen Halle in der Venediger Au

Bei der Bürger*innenversammlung vergangenen Freitag wurde die Bezirks- und Stadtpolitik von der Bevölkerung abgekanzelt. Mehr als 150 Leute versammelten sich ab 17 Uhr im Haus der Begegnung am Praterstern, um ihre Kritik auszudrücken. Der fast einstimmige Tenor der anwesenden Nachbar*innen bei der Versammlung war deutlich: Diese Halle darf nicht gebaut werden.

LINKS 1020 Aktivist Bernhard Hayden erklärt: „Wir unterstützen die Nachbar*innen in ihrem Kampf gegen die nächsten Betonpläne der Wiener SPÖ. Das Scheitern am Naschmarkt scheint ihnen anscheinend nicht zu reichen. Stattdessen wird weiter gegen die Interessen der Bevölkerung geplant anstatt gemeinsam Lösungen zu finden.“

Denn: Einer der wenigen Parks im dicht verbauten Zentrum der Leopoldstadt, die Venediger Au, soll nun verbaut werden. Die SPÖ setzt sich dabei über ihre eigenen Spielregeln hinweg.

Die wichtigsten Punkte:

  • Die SPÖ plant auf knapp 3.000m² Grünfläche, mitten auf der bestehenden Jugendsportanlage in der Venediger Au, den Bau einer fast 13m hohen Sport & Fun-Halle.
  • Damit widersetzt sie sich dem Flächenwidmungsplan. Dort ist klar vermerkt: „Auf der mit BB1 bezeichneten […] Grundfläche dürfen keine Gebäude errichtet werden“ (siehe [1], [2]).
  • Ebenso widerspricht sie damit der, auf Bezirksebene auf Antrag von LINKS-KPÖ erst vergangenen November beschlossenen Resolution „gegen jede Reduzierung der vorhandenen Parks und Grünflächen“ in der Leopoldstadt und dem auf Stadtebene beschlossenen Leitbild Grünräume.
  • Die bestehende Sport & Fun-Halle beim Stadion muss in Kürze dem Spekulationsprojekt Busbahnhof weichen. Die MA51 (Sportamt) wurde mit dem raschen Errichtung einer Alternative beauftragt.
  • Bisher wurden nur Flächen geprüft, die sich bereits im Besitz der MA51 befinden und in der Leopoldstadt liegen. Ein Bau auf anderen kommunalen Flächen z.B. in den Stadtentwicklungsgebieten beim Stadion, Nordbahnviertel oder in der angrenzenden Brigittenau wurde damit verunmöglicht, obwohl genügend bereits versiegelte Flächen zur Verfügung stehen.