Nina Nawara zu Mach Ma 30

“Wir gehen mit LINKS immer auf die Straße, um Missstände aufzuzeigen. Aber wir wollen auch aktiv eine andere, eine bessere Gesellschaft gestalten. Daher haben wir uns dazu entschlossen, eine Kampagne zum Thema Arbeitszeitverkürzung zu machen. Arbeit geht uns schließlich alle etwas an. Und wer ist schon glücklich mit der eigenen Arbeitssituation in einem System, das nur profitorientiert ist?

Der österreichische Staat finanziert sich wie die meisten westlichen Länder vor allem durch Steuern auf Konsum und Arbeit. Reiche müssen dabei weniger geben als Arme: Einkommensteuer, Mehrwertsteuer, Sozialabgaben werden nur bis zu einer Obergrenze bemessen. Kurz und seine neoliberale Gefolgschaft wollen die Körperschaftssteuer sogar von 25 auf 20 Prozent senken und fiktive Zinsen für Eigenkapital steuerlich absetzbar machen. Das klingt kompliziert, ist aber banal: Unternehmen müssten dann noch weniger Steuern zahlen.

Arbeit und Vermögen sind immer ungleicher verteilt. Auf der einen Seite unbezahlte oder unterbezahlte Haus- und Pflegearbeit, oder die Lohnarbeit von Systermerhalter*innen, auf der anderen Seite Jene, die gar nichts machen müssen und nicht mal besteuert werden. Wir haben in Österreich 13 Milliardäre, aber dieses reichste Prozent der Bevölkerung verfügt über 40 Prozent des gesamten Vermögens. Diese systemische ungleiche Verteilung spiegelt alles wider, was in unserer kapitalistischen Gesellschaft falsch läuft. Lasst uns dieses System in Frage stellen und etwas verändern. Fangen wir bei Lohnarbeit an, die systemische Klassenunterschiede fördert!“

Wir fordern eine radikale Neubewertung von Arbeit. Wir sind nicht nur unsere Arbeit und Arbeit ist nicht unser Wert. Wir wollen die 30-Stunden-Woche in einem ersten Schritt zur Normalarbeitszeit erklären und das Leben für alle besser machen! Unterschreibt die Petition an die Stadt Wien für Arbeitszeitverkürzung, damit wir weniger und fairer arbeiten. MACHMA 30!