Gisèle Pelicot: Gegen Vergewaltigungskultur

Queerfeministisch organisieren gegen die europaweite Vergewaltigungskultur!

CN: Sexuelle Gewalt

Diese Woche wurde ein Franzose dafür verurteilt, Massenvergewaltigungen seiner Frau, Gisèle Pelicot, organisiert zu haben. 50 weitere Täter wurden ebenfalls verurteilt. In derselben Woche wurde vom deutschen NDR aufgedeckt, dass Täter ähnliche Übergriffe in Telegramgruppen vorbereiten und Videos davon austauschen. In Deutschland scheinen die Gruppen legal zu sein und das Innenministerium sieht lauf ORF auch keinen Handlungsbedarf.

Das sind keine Einzelfälle, keine Beziehungsdramen, keine Fälle in der Statistik. Die Gewalt hat System,das Patriarchat. Das Patriarchat vergewaltigt, verletzt, erniedrigt und grenzt aus. Das Patriarchat tötet. Wir müssen es zerschlagen!

Übergriffe werden weiterhin verharmlost, von der Polizei, von Gerichten, und in der politischen Debatte. Gerade wenn von Einzelfällen gesprochen wird, wird weggeredet, dass unsere Gesellschaft von Gewalt gegen FLINTA* Personen durchzogen ist. Das ermutigt die Täter. Wenn Betroffenen nicht geglaubt wird, drängt das viele Weitere ins Schweigen.

Das alles ist Teil der Vergewaltigungskultur, die wir tagtäglich erleben: Vergewaltigung und sexuelle Gewalt werden normalisiert und als Teil des Lebens akzeptiert. Sei es in der Erziehung, in den sozialen Rollen von Frauen und Männern, oder in Medien, Liedtexten und Filmen.

Gisèle Pelicot hat mit ihrer starken Haltung Großes geleistet, Auch zukünftige Generationen an Betroffenen werden an ihr Zitat denken, wenn sie ihre Täter zur Rechenschaft ziehen: „Die Scham muss die Seite wechseln.“

Wir von LINKS kämpfen für effektiven und ausfinanzierten Gewaltschutz, für den Ausbau geschützter Räume und für einen gesellschaftlichen Wandel weg von Vergewaltigungskultur und Patriarchat.

Und wir organisieren uns queerfeministisch, bilden Banden und unterstützen einander. Schauen wir aufeinander, schauen wir auf uns selbst, und schauen wir, dass sich was ändert!

FLINTA* steht für Frauen, Lesben, inter, nicht binäre, trans und agender Personen, also alle, die direkt von Sexismus betroffen sind.