Fluchtursachen und neokoloniale Ausbeutung – Europa ist Täter

Politik und Medien sprechen von einem „Bootsunglück”. De facto handelt es sich um die tödliche europäische Abschottungspolitik. Anfang Juni überlässt die griechische Küstenwache ein kaputtes Flüchtlingsboot mit 700 Flüchtenden sich selbst, schlimmer noch, bedrängt es. Das Resultat: etwa 600 Menschen sterben. Ein weiterer trauriger Tiefpunkt des Mordens vor der Festung Europa, die seit neun Jahren 27.000 Tote im Mittelmeer zu verantworten hat.

Das EU-Grenzregime kostet täglich Menschenleben. Menschen, die ohne die neokoloniale Wirtschaftspoltitik der EU-Staaten, ohne die menschengemachte Erderhitzung und Klimakatastrophe und ohne europäische Waffen nicht zur Flucht gezwungen würden.

Das aggressive, menschen- und umweltfeindliche Wirtschaften der EU beraubt Länder des globalen Südens ihrer Ressourcen und zerstört Existenzgrundlagen: Kleidung, Hühner, Gemüse, Milchprodukte die zu Dumping-Preisen, in afrikanischen Ländern verkauft werden und Fischereien, die den lokalen Fischer*innen ihre Lebensgrundlage nehmen, korrupte Zusammenarbeit mit lokalen Behörden, die etwa Bäuer*innen vertreiben, um ihre Felder an europäische Konzerne zu verkaufen.

Die Klimazerstörung durch Europa verursacht insbesondere in afrikanischen Ländern immense Dürren, Überschwemmungen und Ernteausfälle. Und das, obwohl Afrika, als gesamter Kontinent, nur zwei Prozent zu den Emissionen beiträgt.

Beim LINKS-Talk wollen wir uns den Fragen widmen:
👉 An welchen Beispielen wird Ausbeutung durch EU-Staaten im globalen Süden sichtbar?
👉 Was bedeutet Kolonialismus heute? Wo manifestiert er sich?
👉 Wo schafft die EU Fluchtursachen?
👉 Was können wir als Linke dagegen tun?

Redner*innen (Liste wird noch erweitert):
💜 Mariama Nzinga Diallo (Migrantin, politische Aktivistin, Panafrikanistin und Künstlerin. Beschäftigt sich mit postkolonialer afrikanischer Geschichte von Unterdrückung und Ausbeutung)
💜 Olaf Bernau (Soziologe, Publizist, Mitglied bei Afrique-Europe-Interact, Autor des Buchs „Brennpunkt Afrika. Die Fluchtursachen und was Europa tun sollte“)
💜 Bettina Rosenberger (NeSoVe – Netzwerk Soziale Verantwortung)

Die Veranstaltung findet online unter folgendem Linkt statt:
https://us02web.zoom.us/j/84114969624?pwd=VSt5Ty9EUEVzMGlaQzVmUHE3c2hzQT09

ungefähre Dauer: 18 – 20:30