“Ich hatte schon immer einen Sinn dafür, was richtig und was falsch ist. Schwarz-Blau – ich war jung und kannte die Details nicht, aber ich wusste, da ist was falsch. Und jetzt geschah es schon wieder. Ich kann nicht mehr nur zusehen, ich musste aktiv werden. Feministisch und queer gebildet habe ich mich im Internet. In einem Blog bin ich dann über das Wort „agender“ gestolpert und konnte mich sofort damit identifizieren. Ich bin einfach nur Mensch; keine binäre Geschlechtsidentität trifft auf mich zu.
Als Jugendliche_r habe ich viel geschrieben und bin über die Geschlechter meiner Hauptfiguren gestolpert, da ich dachte, es gäbe nur zwei. Die Kleidungsindustrie hat mich immer schon maßlos geärgert – wieso gibt es für meine Maße nur rosa Ramsch? Und wieso wird Menschen aufgrund ihrer externen Geschlechtsteile gleich ganze Persönlichkeiten, Vorlieben, Lebensläufe aufgedrückt? Wir können uns nur weiterentwickeln, wenn Leute anfragen, die eingetrichterten, konservativen Muster zu hinterfragen.
LINKS habe ich über das Internet entdeckt, und begonnen mich zu engagieren. Ich will nicht mehr ständig GEGEN etwas kämpfen, sondern FÜR etwas – eine bessere Welt. Wo queer sein, POC sein, eine Behinderung zu haben, dick zu sein, Teil des Mainstreams ist. Wo Armut Geschichte ist. Mit LINKS setze ich meine Privilegien ein, um für die Verbesserung der Lebensqualität von allen zu kämpfen, die bis jetzt marginalisiert wurden. Dazu gehört auch der Kampf für das Klima und eine intakte Erde.
Links sein bedeutet für mich: sozial zu sein, solidarisch zu sein. Wir können nur gemeinsam für ein gutes Leben arbeiten. Wir können es uns leisten, anderen zu helfen, einander zu helfen. Zusammenhalten ist Pflicht für uns als Gesellschaft, wir haben diese Kapazitäten, und gemeinsam schaffen wir das!”
Avery Wieninger ist Nerd, Gutmensch, Social Justice Warrior, non-binary, queer und intersektionell feministisch. Avery ist LINKS.