“Die Proteste gegen den Besuch von George Bush 2006 haben mich erstmals politisiert. Damals war ich 13 und realisierte, was Krieg bedeutet und wie viele Opfer er fordert. Dadurch habe ich mich der Antikriegsbewegung angeschlossen und sehr bald als revolutionärer Antikapitalist verstanden. Ich war bei Schulstreiks dabei und habe begonnen, mich zu engagieren.
Später war ich bei der Care Revolution aktiv. Pflegekräfte sind ja nicht erst seit der Corona-Krise Held*innen. Es ist ein Wahnsinn, was die machen und vor allem unter welchen Arbeitsbedingungen. Wir haben viel mit ihnen gesprochen und im AKH, in der Rudolfstiftung und anderen Krankenhäusern für besseren Lohn und mehr Arbeitskräfte gekämpft. Ich habe mich vor allem an der Basis organisiert, auch mit Leuten, die nicht bei der Gewerkschaft waren und trotzdem was für ihre Rechte machen wollten. Gemeinsam haben wir eine breite Vernetzung von Pflegekräften hinbekommen und große Demos organisiert, das war ein Erfolg.
Dann bin ich nach New York gezogen wegen meines Jobs. Dort habe ich eine Gewerkschaft gegründet, und damit einen Kollektivvertrag mit einem Streik erkämpft. Ich habe immer versucht, unsere Gewerkschaftskämpfe mit denen von anderen zu verbinden, mit Kämpfen gegen Rassismus oder dem Frauenstreik. Dadurch ist ein breites, solidarisches Netzwerk von Leuten entstanden. Das war eine Transformation für mich, und dafür, wie ich Politik gemacht habe – aus ganz kleinen Kämpfen, zu größeren, bis hin zu einer gemeinsamen Weltanschauung zu kommen.
Für mich bedeutet Links sein in erster Linie, bestehenden Ungleichheiten gegenüber kritisch zu sein und das ungerechte System radikal in Frage zu stellen. Es bedeutet für mich auch, die Sachen, an die ich glaube, gemeinsam mit anderen aktiv in die Tat umsetzen.”
Mo Sedlak ist Aktivist und revolutionärer Antikapitalist. Mo ist LINKS.