„Die kulturelle Identität, die mir andere aufgeschwatzt haben – die habe ich nicht. Ich bin rumänischer Ungar. Meine Muttersprache ist ungarisch, meine Staatsbürgerschaft rumänisch. Geboren bin ich in Österreich. Es wird versucht mir zu erklären, dass ich Ungar bin und kein Rumäne. Für den österreichischen Staat bin ich aber auch kein Österreicher. Ich wusste lange nicht, wer ich bin. Aber die Identität ist breiter, sie lässt sich nicht so einfach herunterbrechen. Formell darf ich nur eines sein: ‚Entweder das eine, oder das andere. Entscheid dich!‘
2018 hat mir ein Freund die Staatsangehörigkeit geschenkt. Es war ein Witz, aber es trifft einen Punkt. Es war immer ein komisches Gefühl strukturell anders behandelt zu werden, als die anderen. Wir konnten uns die österreichische Staatsbürgerschaft nicht leisten. Ich kenne viele, die eine ähnliche Geschichte haben.
Vor LINKS habe ich mich nie mit einer Partei definieren können. Mit 18 habe ich mich angegriffen gefühlt, als ich liberaler Sozialdemokrat genannt wurde. Ich hätte die nicht gewählt. Die KPÖ war für mich auch nicht wirklich existent. Doch wählen hätte ich so oder so nicht können. Warum nicht Mehrfachstaatsbürgerschaft und Wahlrecht für Alle?
Ich war immer irgendwie links. Den einen Moment, der mich politisiert hat, den gibt es nicht. Das war ein langer Prozess. Ich nenne es Glück, dass ich viele linke Freund*innen habe. Die Gespräche mit ihnen haben mich sehr geprägt.
Im ersten Lockdown bin ich dann einfach zu einem Bezirksgruppentreffen von LINKS gegangen. Anfangs wusste ich nicht, wie genau ich mich einbringen kann. Ich hatte nicht viel politische Vorerfahrung, eigentlich bin ich gelernter EDV-Techniker. Das 3. Treffen habe ich dann gleich mitorganisiert. Seitdem bin ich Hals über Kopf in LINKS. Und am meisten gefällt mir, dass ich so viel lerne.“
Andi ist Lindy-Hop Tänzer, „Wald-und-Wiesen-Aktivist“, und Skandinavistik-Student. Andi ist LINKS.