“Seit 16 Jahren arbeite ich als Medienbeobachter. Zunächst 40, dann 32 und seit letztem Jahr 24 Stunden die Woche.
Ich arbeitete immer gerade so viel, wie es notwendig war, meine Rechnungen zu bezahlen. Ich habe das, was man* im Arbeitsmarktjargon abwertend eine gebrochene Erwerbsbiographie nennt.
Die oft übergriffigen autoritären Verhältnisse sind der Kern der Lohnarbeit: Die einen dürfen den anderen sagen, was und wie sie es zu tun haben, wann sie auf Urlaub gehen können und ob sie in der Arbeit kurze Hosen tragen dürfen.
Jede Stunde weniger Lohnarbeit ist jede Stunde mehr Freiraum, individuell und auch kollektiv. Deswegen kämpfe ich auch als Betriebsrat und als Gewerkschafter bei Kollektivvertragsverhandlungen für eine Verkürzung der Normalarbeitszeit. „Arbeit LoL“ und das Engagement für bessere Arbeitsverhältnisse sind kein Widerspruch. Wenn ich nach meiner Lohnarbeit süchtig bin, fällt es mir schwer, um ihre Verkürzung zu kämpfen und wenn ich mich nur individuell verweigere, mache ich mich von Almosen abhängig.
Unsere Erfolge der letzten Jahre waren bescheiden. Wir haben in unserer Branche, Werbung und Marktkommunikation, eine 40 Stunden-Woche mit verpflichtenden unbezahlten Pausen, also eigentlich, eine 42,5 Stunden-Woche. Wir konnten vor 9 Jahren einen einzigen zusätzlichen freien Tag für Alle erkämpfen, der jedes Jahr aufs Neue zur Disposition steht. Kleine Lohnerhöhungen gehen fast immer, die Arbeitszeit zu verkürzen ist für die Arbeitgeber*innen aber eine heilige Kuh.”
Wir brauchen deswegen einen großen Wurf, um was zu verändern! Die 30-Stunden-Woche als Schritt in die Richtung, die Lohnarbeit langfristig ganz abzuschaffen.
Unterschreibt unsere Petition an den Gemeinderat zur Einführung der 30-Stunden-Woche, diskutiert mit uns, schließt euch an und sagen wir gemeinsam MACHMA 30!