LINKS fordert mit spektakulärer Aktion Self-ID in Österreich
Wien, am 17. Juni – Während der Pride-Parade auf der Wiener Ringstraße wurde auf Höhe Schwedenplatz ein spektakuläres Banner der Wiener Partei LINKS enthüllt. Mit dem Spruch „Trans Liberation – Self ID now!“ fordern die Aktivist*innen mehr Selbstbestimmungsrechte beim Geschlechtseintrag. Die sogenannte „Self ID“ macht die Änderung des Geschlechtseintrags direkt am Amt und ohne Voruntersuchungen möglich. Sie ist in 11 Europäischen Ländern bereits möglich, darunter auch die Schweiz, Belgien, Norwegen und Spanien.
„Jede Person hat das Recht auf die Geschlechtseintragung, die sie möchte – oder keine. Das Landesverwaltungsgericht in Wien hat hier in mehreren Fällen bereits richtig geurteilt.Das Innenministerium muss jetzt seine restriktive Praxis endlich anpassen.“, so LINKS Sprecherin und Juristin Angelika Adensamer. Kritik an der derzeitigen Regelung gibt es vor allem wegen häufig übergriffigen und diskriminierenden Untersuchungen für ärztliche Atteste. So Adensamer weiter: „Es ist sehr einfach: Die Person muss das letzte Wort über ihr offizielles Geschlecht haben. Nicht Ärzt*innen. Nicht der Staat. Nicht das Gericht. Die Self-ID würde es möglich machen, dass der Geschlechtseintrag am Amt direkt richtiggestellt werden kann.Genau das fordern wir, damit traumatisierende Untersuchungen und Gutachten bald der Geschichte angehören.“
LINKS Aktivistin und Mitglied bei Venib (Verein nicht binär) Diana Leah Mosser ergänzt: „Wir selber wachsen in einer cis-normativen Gesellschaft auf und entwickeln nicht binäre und binäre transGeschlechter. Wir stellen uns der Ausgrenzung und den Problemen, die dadurch auf uns zu kommen. Wir brauchen keine Gutachten, die unsere Geschichte bestätigen. Wir brauchen eine Öffentlichkeit, die unsere Integrität respektiert. Erkennt unser Geschlecht an!“