Einmal im Jahr werden alle in der ÖVP zu Feminist*innen. Einmal im Jahr tun sie so, als wäre der Großteil ihrer Minister und Obmänner nicht weiß und männlich und einmal im Jahr tun sie so, als hätten sie keine “Frauen”-ministerin mit dem Namen Susanne Raab in ihrer Partei, die nicht genug Geld für Gewaltschutz ausgeben will und damit das System erhält, das Femizide hervorbringt.
“Zeig dein Kämpferherz” heißt die Kampagne der Wiener ÖVP für die 16 Tage gegen Gewalt an Frauen mit dem Untertitel “Alle 2 Minuten ist eine Frau in Wien von Gewalt betroffen!” enige Worte und gleich so viele problematische Aussagen, wie nur geht.
Mit „Alle 2 Minuten ist eine Frau in Wien von Gewalt betroffen!“ Gewalt an Frauen infantilisieren, ist nicht nur falsch, sondern auch widerlich. Männer sollen sich mit ihrem „Kämpferherz“ stark machen, Frauen respektieren und sich gegen Gewalt stellen. Gemeint ist allerdings der Kampf gegen nicht-österreichische Staatsbürger und deren Gewalttaten. Natürlich darf Rassismus und eine militärische Kampfansage in einer Mahrer-Kampagne nicht fehlen, vor allem, wenn die meisten Täter in Wien weiße Österreicher sind.
Und vor allem wenn die ÖVP der eigentliche Täter ist. Nicht genug Geld für Gewaltschutzeinrichtungen ausgeben. alleinerziehenden Müttern die Gelder streichen, Wohnen so teuer machen, dass FLINTA* Personen es sich nicht leisten können auszuziehen, um den Tätern zu entkommen, eine Polizei, die die Anrufe von Frauen, Nachbar*innen und Bekannten nicht ernst nimmt und fehlendes Geld bei der Gesundheitsversorgung. All das sind Formen von Gewalt gegen FLINTA* Personen.
Diese Gewalt der ÖVP ist systemisch, ökonomisch und psychisch und führt in den schlimmsten Fällen zu Femiziden. Da helfen keine Image-Plakatkampagnen.