Gestern abend haben wir über Forderungen zu „sicherer“ Schule diskutiert. Und sind mit unserm Gast, einem jungen Lehrer, recht schnell auf den Punkt gekommen: Die Schule zeigt erbarmungslos, wie kaputt das System in Ganzen ist! Schule ist gerade ein Ort der Epidemieverbreitung, schlimmer als jeder Schilift. Und SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern sind bereits an der Grenze des Erträglichen.
Es gäbe ganz gute Forderungen: kleinere Gruppen, Unterricht in Schichten, zusätzliche Räume, Masken, Lüftungsanlagen, Tests, vorallem zusätzliches Personal und Mittel für gscheite Distance Learning Technik. Auch könnte etwas Druck von den SchülerInnen genommen werden, durch Streichung der Leistungsbeurteilungen und des Durchfallens. Die Politik macht nur das absolute Minimum. Damit werden vorallem sozial Benachteiligte komplett im Stich gelassen. Corona macht Kinder gerade jeden Tag ungleicher.
Schule auf, Schule zu, wir Linke kommentieren meist von außen und sind wenig nützlich. Dabei wäre unser großer gesellschaftlicher Blick so wichtig: Es gibt keine „sichere Schule“, in dem Dilemma zwischen Bildung, Betreuung und Gesundheit für alle, kann Schule nur geschlossen sein, wenn Eltern nicht arbeiten müssten und während Corona anders sozial abgesichert werden.
Diese inhaltliche Schärfe muss auch bei internationalen linken Krisenkampagnen wie #ZeroCovid sichtbar sein.
Während die Arbeitsbedingungen für die LehrerInnen schwieriger werden und in der Betrreuung vorallem die Frauen wieder so stark in die alten Betreuungsrollen gedrängt sind, passiert aber auch interessantes: Die Jugendlichen nehmen neue Räume ein, belagern den Stephansplatz um sich zu treffen. -Und sind dabei aktuell die ersten Opfer polizeilicher Covid-Repression. Kann die Linke bei der Vernetzung dieser Jugendlichen, dieser LehrerInnen, dieser Frauen helfen? Wir wollen wieder konkret handlungsfähig werden!