LINKS will 30-Stunden-Woche für Gemeindebedienstete der Stadt Wien

LINKS hat eine Petition bei der Stadt Wien eingebracht, die Normalarbeitszeit für Bedienstete der Stadt Wien auf 30 zu reduzieren. Heute um 14.00 Uhr wird die Petition, die mehr als 1000 beglaubigte Unterschriften hat, im Petitionsausschuss behandelt. Hier die beiden Stellungnahmen unserer Vertreter*innen Heide Hammer und Kurto Wendt im Ausschuss:

Präsentation Petitionsausschuss

Heide Hammer


Mit dieser Petition „Stufenweise Verkürzung der Normalarbeitszeit für Bedienstete der Stadt Wien auf 30-Stunden-Woche“an den Wiener Gemeinderat wollen wir ein neues Normal überhaupt erst wieder denk- und besprechbar machen. Eine deutliche Reduktion der Arbeitszeit auf 30 Wochenstunden für alle wäre längst geboten. Zwischen 1970 und 1975 wurde die Arbeitszeit in 3 Etappen von 45 auf 40 Stunden reduziert. Diesem General-Kollektivvertrag ging 1969 ein von ÖGB und SPÖ initiiertes Volksbegehren voraus, das fast 900.000 Wahlberechtigte unterzeichneten.

Seit den 90ern wurde das Arbeitszeitgesetz mehrfach geändert, zumeist geht es um eine „Flexibilisierung“, um Ausnahmen und Aufweichungen des Arbeitszeitgesetztes
Das führte 2018 zum Beschluss der türkis-blauen Regierung einer Höchstarbeitszeit auf 12 Stunden pro Tag und 60 Stunden pro Woche; die Neos stimmten im Nationalrat ebenfalls dafür.

Dagegen ist eine deutliche Reduktion der Arbeitszeit für alle gut. Eine stärkere Rotation von innerbetrieblicher Verantwortung in der gesamten Belegschaft durch ähnlichere Arbeitszeiten wäre so leichter möglich.

2. Die 30h Woche bietet vor allem für die vielen Teilzeitbeschäftigteneine deutliche Gehaltserhöhung. Derzeit arbeiten Beschäftigte in der Sozialwirtschaft bereits zu 70-75% in Teilzeit.

3. Eine deutliche Arbeitszeitreduktion ist ökologisch:
Eine deutliche Arbeitszeitverkürzung ist Teil eines Maßnahmenbündels, um Ressourcenverbrauch und Emissionen zu verringern und allen ein klimafreundliches Leben zu ermöglichen.
Ein zeitentspannter Haushalt entscheidet sich eher für öffentliche Verkehrsmittel, Fahrrad oder Zufußgehen, macht lieber Urlaubsfahrten mit dem Zug als einen Kurzurlaub mit dem Flugzeug.

4. Eine deutliche Arbeitszeitreduktion ist feministisch:
Die patriarchale Arbeitsteilung, funktioniert denkbar schlecht für Frauen. Eine breite öffentliche Debatte über Arbeitszeitverkürzung löst offenbar auch Ängste aus, dass die festgefahrenen Geschlechterrollen von vollzeittätigen Männern und teilzeittätigen Frauen und der ungleichen Verteilung von unbezahlter Care-Arbeit in Frage gestellt werden könnten.

Bei der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit für Vollbeschäftigte lag Österreich 2019 bei den EU-27 mit 42,5 Stunden an zweiter Stelle. Gleichzeitig arbeiten 47% der Frauen und 11% der Männer Teilzeit. Die Zahl der Scheinselbständigen, atypisch und prekär Beschäftigten (Beispiel Zulieferdienste) wächst stetig.

Die 30h Woche als neues Normal zeigt Lösungen zum Abbau des Gender-Pay-Gaps und der gendersensiblen Verteilung von Erwerbs- und Reproduktionsarbeit auf. Der Gender-Time-Gap wird dadurch unmittelbar reduziert.
Frauen haben in sechs der als systemrelevant bezeichneten Berufe (Kindergartenpädagogik- und betreuung, Einzelhandel, Reinigung, Pflege, Pflege + Medizinische Betreuung sowie Assistenz und Altenpflege) einen Anteil von über 80%.

5. Eine deutliche Arbeitszeitreduktion ist gesund:
Eine Arbeitszeit von 30 Wochenstunden bedeutet mehr Lebensqualität, damit weniger Stress, weniger Krankheiten und weniger fremdbestimmt Zeit für jeden und jede Einzelne.
Die in den letzten Jahrzehnten forcierte Flexibilisierung der Arbeit bedeutet vielfach Prekarisierung und Zunahme der körperlichen, psychischen und emotionalen Belastung der Arbeiter*innen. Diese systematischen Belastungen durch Arbeitsintensivierung, Subjektivierung von Arbeit oder verschwindenden Grenzen von Arbeits- und Freizeit führen zu stressbedingten Erkrankungen wie Burnout, Depressionen und Angststörungen. Von einer Humanisierung der Arbeit ist heute keine Rede mehr, stattdessen wird an die Selbstverantwortung der Arbeiter*in appelliert und Fitness für die Arbeitswelt vorausgesetzt.

Gesundheit ist kein persönliches Problem. Wenn Arbeit krank macht, geht es nicht um Yogakurse oder einen gesunden Lebensstil, sondern um radikale Arbeitszeitverkürzung und eine Gesellschaft, die das Wohl aller Menschen in den Mittelpunkt stellt. Es geht weder individuell noch gesellschaftlich um ein Aushalten der schlechten Verhältnisse, sondern um ihre Veränderung.

Präsentation Kurto Wendt

Die Reduktion der Arbeitszeit und damit die freiere Verfügung über Lebenszeit ist seit jeher eine Forderung der großen Mehrheit der Arbeitenden und ihrer Organisationen. Die letzte große Reduktion von 45 auf 40 Stunden über den Weg eines Generalkollektivvertrags ist ein halbes Jahrhundert her.

Es ist Zeit, wieder mal einen großen Sprung vorwärts zu machen, haben wir uns gedacht. Und weil die Gewerkschaften derzeit in einer, wie soll ich sagen, sehr defensiven Position verharren, was sich auch sehr bildlich in der Stellungnahme von Christian Meidlinger von der Younion widerspiegelt, appellieren wir an den Mut und die Innovationskraft der Stadt Wien als größte Arbeitgeberin einerseits und als politisch von der SPÖ geführte andererseits.

Das würde auch an das Rote Wien vor 100 Jahren anknüpfen, wo die Stadt Wien es schaffte, dass die durchschnittlichen Wohnkosten gerade mal 4% der Einkommen der Wiener*innen ausmachten. Heute ist dieser Effekt verblasst, weil der Versorgungsanspruch der Marklogik gewichen ist. Aktuell zahlen Menschen 25 bis 50% ihres Einkommens, trotzdem wirkt die Initiative auch 100 Jahre später noch leicht nach.

Bei der Erstellung der Petition hatten wir ein bisschen die Befürchtung, dass die Menschen sagen würden, den Angestellten der Stadt Wien geht es sowieso schon besser, warum soll es denen noch besser gehen. Wir waren überrascht, dass dieses Argument nur ganz vereinzelt kam. Etwa jede dritte Person, die wir auf der Strasse fragten, war bereit zu unterschreiben. „Irgendwer muss ja mal anfangen, es ist gut wenn die Gemeinde da neue Standards setzt“ war die häufigste Reaktion. Und es ist schon erstaunlich, wie viele Menschen sehr persönliche Daten hergeben und auch unterschreiben, dass 30 Stunden die neue Normalarbeitszeit sind. Es waren auch Pfleger*innen dabei, Kindergärtner*innen der Stadt Wien, aber auch Taxilenker*innen und Maurer. Aktiv nein haben nur Führungskräfte, Pensionist*innen und Selbständige gesagt.

„Weiters ist darauf hinzuweisen, dass eine Reaktion der Arbeitszeit auf 30-Stunden-Woche ein völlig neues Arbeitszeitregime mit sich bringen würde, das traditionell ein Ergebnis umfangreicher Sozialpartnerschaftlichen Verhandlungen darstellt, denen nicht vorgegriffen wird“ argumentiert Stadtrat Csernohorsky.

Gerade weil in diesen Verhandlungen in den letzten Jahren nichts weitergegangen ist, fordern wir den Vorstoß, der eben diese Verhandlungen über das Arbeitszeitregime insgesamt positiv beeinflussen würde. Für Parteimitglieder der SPÖ und der Grünen wäre dies übrigens nur die Umsetzung der gültigen Programmatik ihrer Parteien.

Csernohorsky führt schlussfolgernd ins Treffen, dass „exorbitante Mehrkosten und Probleme bei Rekrutierung und Ausbildung“ entstehen würden.
Wir sehen das gegenteilig:Die Probleme beim Rekrutieren sind bereits da und werden sich verschärfen, wenn sich nichts ändert.

Wenn man* nicht auf Zwangsverpflichtungen zurückgreifen will, etwa eine Mindestarbeitsdauer als Gegenzug für Kostenersatz der Ausbildung, wird es massive positive Anreize brauchen, um nur den jetzigen Personalstand zu halten. Arbeitszeitverkürzung, 30 Stunden als neue Normalarbeitszeit und damit implizit auch eine kräftige Gehaltserhöhung für alle, die jetzt schon 30 oder weniger Stunden arbeiten ist einer der wichtigsten Hebel, qualifiziertes, motiviertes Personal zu finden.

Nach der Wirtschaftskrise 2009 waren es die älteren Arbeitnehmer*innen, die vielfach nach der Kurzarbeit meinten, kürzer arbeiten sei auch auf Dauer wünschenswert. Heute sind es die jungen Menschen, die erst gar nicht in das veralterte Vollzeitmodell einsteigen wollen und sich dem auch so gut es geht verweigern.

Wenn jetzt schon dutzende Kindergärtner*innen überlegen, ihren Dienst zu quittieren, nur weil das Parkpickerl in Wien eingeführt wird, ist das ein guter Beweis dafür, wie leicht das Fass zum Überlaufen zu bringen ist. Wenn die Stadt Wien hingegen anbieten würde, ab 2024 eine 4-Tage-Woche einzuführen, würden schlagartig die Bewerbungen sich vervielfachen, die Stadt Wien könnte stolz drauf sein, die besten Arbeitskräfte unter den besten Bedingungen zu haben, der Autoverkehr würde reduziert werden, die Gesundheitskosten runter gehen und Millionen an Arbeitslosengeldern eingespart werden können.

Es ist ein großer Wurf und wir gehen nicht davon aus, dass Sie unseren Plan bis ins letzte Detail ohne Wenn und Aber, umsetzen werden wollen. Dazu sind tatsächlich viele notwendigen Details noch nicht geklärt.

Aber: Auch wenn das Ziel ein Fernes ist, gibt es immer einen konkreten Moment, an dem man sich von seinen Sitzen erhebt und sagt: „Gemma los!“. Wir meinen, dieser Moment ist längst gekommen und ersuchen Sie ihn mit uns gemeinsam zu gehen.

„Die Stadt Wien kommt dadurch ihrer zukunftsweisenden sozialen Verantwortung nach langfristiges Ziel ist die Verankerung der 30-Stunden-Woche im Arbeitszeitgesetz.“
heißt es wörtlich im Petitionstext.

Wir bitten Sie um ihre Unterstützung.

LINKS Sprecher*innen: „Michi, Ulli, räumt das Rathaus, nicht die Lobau!“

Mehr als 1.000 Menschen versammelten sich heute Abend spontan vor SPÖ Zentrale in der Wiener Löwelstraße, um gegen die Räumung des #LobauBleibt Protestcamps und die Klimapolitik der Stadt Wien zu demonstrieren. Unter ihnen neben zahlreichen Aktivist*innen auch die LINKS Sprecher*innen Anna Svec, Angelika Adensamer und Can Gülcü.

„Die heutige Räumung ist ein Armutszeugnis für die Wiener Stadtregierung“, so LINKS Sprecherin Anna Svec vor Ort. „Bei der Lobau-Besetzung geht es um die Sorge um unsere Zukunft, um das Ernstnehmen der Warnungen aus der Wissenschaft und darum, endlich auf die Stimme der Jugend zu hören, der diese Zukunft gehört!“

LINKS Sprecher Can Gülcü ergänzt: „Während die Aktivist*innen „Öffis! Klima! Zukunft!“ sagen, kommt von Bürgermeister Ludwig und Stadträtin Sima nur: ‚Asphalt! Beton! Bauen, Bauen, Bauen!‘ Wer die Zeichen der Zeit so verkennt, hat an den Hebeln der Macht nichts verloren!“

„Die Klimawende werden wir nur schaffen, wenn wir neue Stadtteile wie die Seestadt größtenteils autofrei lassen, auf öffentlichen Verkehr setzen und alte Stadtteile Schritt für Schritt umgestalten. Mit der Stadtstraße kommt nun aber die Autolawine dorthin, wo die Mobilitätswende anfangen sollte!“ so LINKS Sprecherin Angelika Adensamer abschließend.

Für LINKS ist klar: Noch ist nicht das letzte Wort gesprochen. Die Klimaaktivist*innen, die seit Monaten allen Fake News Kampagnen, Einschüchterungsversuchen und jetzt auch einer gewaltvollen, polizeilichen Räumung trotzen, werden nicht das Feld räumen, wie sich die SPÖ Wien das wünschen würde.

Der Kampf gegen den Bau der Stadtstraße geht weiter. Egal, ob eine Baustelle geräumt wurde oder nicht. LINKS wird die Proteste wie bisher unterstützen.

AVISO Sonntag 14 Uhr: Wer pflanzt uns? Aktion Am Tabor

Nach den mysteriösen Vorkommnissen am Tabor der letzten Wochen – zuerst tauchten einzementierte Christbäume auf den ehemaligen Parklücken auf, gefolgt von aufgesprayten Schriftzügen – schließt LINKS mit einer Aktion daran an:
Unter dem Motto „Wer pflanzt uns?“ zeigen wir gemeinsam auf wie unsere Straßenzüge durch einfache Maßnahmen lebenswerter werden könnten. Mit Hängematten, Topfpflanzen, Spielzeug und vielem mehr holen wir uns Raum zum Leben zurück. Sogar im Winter.
⏰ Sonntag, 30. Jänner von 14 bis 16 Uhr
📍 Am Tabor / Ecke Rueppgasse
Denn: Hier am Tabor wurde erst vor wenigen Jahren der erste geschützte Radstreifen Wiens errichtet. Doch dabei wurde anscheinend darauf vergessen, dass die freigewordenen Flächen auch umgenutzt werden. Stattdessen bleibt der Beton. Das geht sogar so weit, dass die SPÖ im Bezirk den Radstreifen wieder wegreißen und damit Parkplätze „rückgewinnen“ will. Nicht mit uns! Vor Ort treten wir in direkten Kontakt mit den Anrainer*innen und stellen LINKS und unsere Ideen für den Zweiten vor.
Wir bitten um Einhaltung der Corona-Regeln (2m Abstand, wo immer unmöglich FFP2-Maske).

LINKS Aktion: Kicken am Praterstern gegen Halle, Lärm und Stau in der Venediger Au!

Mehrere hundert Anrainer*innen versammelten sich heute Sonntag am Praterstern, um gegen die Bebauung der Venediger Au zu protestieren. Auf den dafür gesperrten Fahrspuren zwischen Ausstellungsstraße und Lassallestraße lieferten sich dann dutzende Jugendliche, Erwachsene und Kinder ein spannendes Fußballmatch.

Hintergrund: Die Stadt Wien reißt die kostengünstige Sport&Fun-Halle beim Stadion ab, um Platz für ein riesiges Spekulationsprojekt – Hotel und Einkaufszentrum mit Busbahnhof im Keller – zu machen. Stattdessen soll eine neue Halle auf der viel genutzten Sportwiese in der Venediger Au entstehen – und damit über 3000m² Grünraum versiegeln.

„Nicht mit uns!“ sagt dazu LINKS Sprecher und Bewohner des anliegenden Stuwerviertels Can Gülcü. „Aus der Kaiserwiese hat die SPÖ Wien schon ein Bierzelt, aus dem Praterstern eine Open-Air-Polizeistation gemacht. Hände weg von der Au!“

Erst im November wurde der Resolutionsantrag von LINKS, dass kein Grünraum im Bezirk verbaut werden darf, in der Bezirksvertretung einstimmig angenommen – trotzdem wollen SPÖ und Neos die Venediger Au zu betonieren. Dabei stehen genügend bereits versiegelte Flächen im Bezirk bereit. Dem widmet sich die Bezirksvertretung nun auch in einer Sondersitzung kommenden Montag, 24. Jänner 2022.

Wir sagen Nein zur weiteren Eventisierung des Pratersterns, Nein zu mehr Autos, Parkplätzen, Verkehr, Nein zur Zerstörung eines der wichtigsten Naherholungsgebiete der Bewohner*innen des Stuwerviertels, Nein zu mehr Bodenversiegelung und Verbauung von Grünflächen, Nein zu mehr Polizei, Regeln und Kontrollen.

Ob die Aktion im Zweiten oder an anderen Orten in der Stadt wiederholt wird ist noch offen: „Der Zuspruch der Bevölkerung hier am Praterstern und im Stuwerviertel zeigt uns, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Und Betonpläne hat die SPÖ ja in der ganzen Stadt von Naschmarkt bis zur Lobau mehr als genug“, so Gülcü abschließend.

AVISO: Kicken am Praterstern statt Halle, Lärm und Stau in der Venediger Au!

Unter dem Motto „Kicken am Praterstern statt Halle, Lärm und Stau in der Venediger Au!“ lädt LINKS Interessierte, Anrainer*innen und lokale Initiativen zur gemeinsamen Aktion gegen die geplante Verbauung der Venediger Au. Mit einer Kundgebung und Fußballpartie auf der 6-spurigen „Stadtautobahn“ Praterstern zeigen wir auf, dass in unserer Stadt bereits genügend versiegelte Flächen verschwendet werden. Wir lassen die Venediger Au nicht den Betonplänen der SPÖ Wien zum Opfer fallen!

Die Verbauung von Parkflächen und Grünlandreserven ist nicht nur unnötig und aus der Zeit gefallen – sie richtet sich auch gegen die Beschlusslage der Bezirksvertretung Leopoldstadt. Erst im November sprach sich diese auf Initiative von LINKS-KPÖ einstimmiggegen jede weitere Bebauung der verbliebenen Grünflächen im Bezirk aus.

Wann? Sonntag, 16. Jänner von 14 bis 16 Uhr
Wo? Praterstern Richtung Venediger Au (zwischen Ausstellungsstraße und Lassallestraße)
Was? Protestkundgebung mit Fußballpartie

Medienvertreter*innen werden um Voranmeldung sowie Einhaltung der Corona-Maßnahmen (FFP2-Masken, 2m Abstand) gebeten.

Hintergrund: Die Stadt Wien plant den Abriss der kostengünstigen Sport&Fun-Halle beim Stadion, um Platz für ein riesiges Spekulationsprojekt – Hotel und Einkaufszentrum mit Busbahnhof im Keller – zu machen. Stattdessen soll eine neue Halle auf der viel genutzten Sportwiese in der Venediger Au entstehen – und damit über 3000m² Grünraum versiegeln. Damit droht die weitere Eventisierung des Pratersterns und Zerstörung eines der wichtigsten Naherholungsgebiete der Bewohner*innen des Stuwerviertels.

Protest in der Taborstrasse 18: Mieter*innen gegen Unbarmherzige Brüder!

In der Leopoldstadt lassen die Barmherzigen Brüder seit Jahren ein Wohnhaus verfallen. 85 Wohnungen stehen leer, um die restlichen Hausbewohner*innen zu vertreiben. Nun wehren sich die Mieter*innen.

Seit heute, Samstag, ziert ein Banner mit der Aufschrift „85 Wohnungen zu besetzen!“ die Fassade des Hauses Taborstraße 18. Denn: Im ehemaligen Hotel National stehen 85 Wohnungen leer – manche davon schon seit über 10 Jahren. Eigentümer sind die Barmherzigen Brüder, die das Objekt 2009 mit der Absicht erworben hatten, ihr Krankenhaus auszuweiten. Die Forderung der Bewohner*innen nach angemessener Entschädigung haben sie bisher nicht erfüllt. Seit Jahren lassen die Barmherzigen Brüder das Haus verkommen.

„Durch die vielen leerstehenden Wohnungen haben sich die Heizkosten verdoppelt,“ erzählt eine Bewohnerin, eine der letzten verbleibenden Mieter*innen. „Das Licht im Gang funktioniert nicht mehr, die leeren Wohnungen sind mit Balken verriegelt. Es wirkt bedrohlich. Wir leben in einem Geisterhaus,“ sagt ein anderer Mieter. Die verbleibenden Mieter*innen werden schikaniert, damit sie rasch ausziehen. „Es wurde in unseren Postkästen gestöbert und es ist auch schon wichtige Post verschwunden“, zeigt sich eine Bewohnerin erschüttert. Eingeschriebene Briefe verschwinden zu lassen, ist ein Strafdelikt, weil gerichtsanhängige Fälle dann ohne Wissen der  Betroffenen Rechtskraft erlangen.

LINKS unterstützt die Protestaktion und die Mieter*innen im Haus. „Hier werden Menschen bewusst aus ihren Wohnungen verdrängt, mit teils illegalen Mitteln – nur damit mehr Gewinn gemacht wird“ so LINKS Sprecherin Angelika Adensamer. „Die Barmherzigen Brüder müssen das Haus menschenwürdig instandhalten, die Mieter*innen über den aktuellen Planungsstand zeitgerecht informiert halten und sie angemessen entschädigen, wenn sie ihre Pläne für das Krankenhaus umsetzen wollen.“, so Adensamer abschließend.

Die Bewohner*innen haben am Samstag angekündigt, ihren Protest mit weiteren Aktionen weiterzuführen, bis ihre Forderungen erfüllt werden.

AVISO: 85 Wohnungen seit Jahren leer. Bewohner*innen der Taborstraße 18 wehren sich mit Aktionen!

Im ehemaligen Hotel National in der Taborstraße 18 stehen 85 Wohnungen seit Jahren leerDie verbleibenden Mieter*innen werden schikaniert, um sie aus ihrem Mietverhältnis zu drängen. Seit Jahren lassen die Hausbesitzer Barmherzigen Brüder das Haus verfallen, um es für Mieter*innen unattraktiv zu machen. Die Bedürfnisse der Mieter*innen werden ignoriert.

Um auf das mieter*innenfeindliche Vorgehen der Barmherzigen Brüder aufmerksam zu machen, organisieren die Bewohner*innen nun eine Protestaktion.

Wo? Taborstraße 18, 1020 Wien
Wann? Samstag, 11. Dezember 2021 ab 14 Uhr

LINKS unterstützt die Forderungen der Mieter*innen und fordert die Barmherzigen Brüder dazu auf, endlich auf Mieter*innen zuzugehen, ihnen angemessene Entschädigungen anzubieten und sofort für menschenwürdiges Wohnen zu sorgen.

Wir laden die Medienvertreter*innen zu einem Lokalaugenschein ein. Die Bewohner*innen des Hauses Taborstraße 18 sowie Vertreter*innen von LINKS stehen von 14 bis 15 Uhr für Interviews zur Verfügung.

„System Kurz muss weg!“ – Weitere Demonstration am Dienstag!

Ein breites linkes Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Initiativen, Jugendorganisationen und Parteien fordert mit einer Demonstration vor dem Parlament am Ring das Ende des Systems Kurz! Am Dienstag, 12. Oktober ab 16 Uhr.

Über 7.000 Menschen hatten vergangenen Donnerstag nach dem Bekanntwerden der Inseratenaffäre vor der ÖVP-Zentrale demonstriert und den Rücktritt von Sebastian gefordert. Die kleine Personalumstellung der türkis-grünen Regierung lässt aber die Macht von Kurz und seinem korrupten System unangetastet.

Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft gegen den Bundeskanzler sind einzigartig in der Geschichte der Zweiten Republik. Noch erschreckender ist die Reaktion von Sebastian Kurz, der sich an die Macht klammert statt Konsequenzen aus seinem Verhalten zu ziehen. Stattdessen bleibt die ÖVP dabei, ihren politischen Kurs für Großspender*innen und Konzerne, um jeden Preis durchzudrücken.

LINKS Sprecherin Anna Svec: “Kurz glaubt noch immer, dass er die Menschen in Österreich mit einer putinesken Personalrochade mit parlamentarischer Immunität als Draufgabe hinters Licht führen kann. Seine machtbesessene und mutmaßlich korrupte Politik nur für die Reichsten muss ein echtes Ende finden.”

Deshalb ruft in Wien ein breites linkes Bündnis am Dienstag ab 16 Uhr vor dem alten Parlament am Renner-Ring erneut zu einer Demonstration auf:

„Kurz weg?! Das System Kurz muss weg!”

Für die Demonstration vereinigt sich ein breites Bündnis aus linker Opposition und Zivilgesellschaft, unter anderem LINKS und die Sozialistische Jugend, Junge Generation in der SPÖ, Kommunistische Partei Österreichs, VSSTÖ, AKS, Wandel, KSV Lili und FSG Jugend sowie auch Omas Gegen Rechts, Jugendrat, Aufstand der Alleinerziehenden, SOS Balkanroute, Black Voices Volksbegehren, Schulen gegen Abschiebungen, Frauenvolksbegehren, Queer Base, IG24 – Interessengemeinschaft der 24-Stunden-Betreuer_innen und die Initiative “Gegen Abschiebungen”.

FSG-Jugendvorsitzender Josef Rehberger dazu:

„Die Menschen in diesem Land verdienen sich endlich eine saubere und korruptionsfreie Politik, die sich bedingungslos für die Interessen der ArbeitnehmerInnen einsetzt.“

Die Organisationen fordern echte Konsequenzen und dass der Klüngel von Sebastian Kurz aus Regierung und Parlament entfernt werden. Sie richten ihren Protest auch gegen die Grünen, die sich für den Fortbestand der türkisgrünen Skandalkoalition entschieden haben:

„Die Grünen müssen sich entscheiden, auf welcher Seite sie stehen – auf der Seite der Aufklärung oder auf der Seite des System Kurz“ so Paul Stich, Vorsitzender der Sozialistischen Jugend Österreich.

Es wird die Gelegenheit geben, mit den Vertreter*innen der beteiligten Organisationen und Initiativen Interviews zu führen.

LINKS Svec & Gülcü: „Ciao Basti, Ciao!”

7.000 Teilnehmer*innen fordern bei Demonstration vor der ÖVP-Zentrale den Rücktritt von Sebastian Kurz

Einen Tag nachdem die WKStA dem Bundeskanzler öffentlich vorgeworfen hat, mit geschönten Umfragen und veruntreuten Ministeriumsgeldern die Macht erkauft zu haben, fordert die linke Opposition mit fulminanten Rückhalt aus der Bevölkerung den Rücktritt der Regierung.

„Die Vorwürfe gegen den Kanzler sind erschreckend, aber sie überraschen uns nicht. Die ÖVP macht Politik nur für ein paar Reiche, sie glaubt für Geld kann sie sich die Macht kaufen. Wir sagen ein für alle Mal: Diese korrupte Truppe gehört auf keine Regierungs-, sondern auf die Anklagebank!“ sagt LINKS Sprecherin Anna Svec vor der ÖVP-Zentrale in Wien.

Die Vorwürfe gegen Sebastian Kurz und sein Umfeld bestätigen, was LINKS schon seit dem Regierungsantritt kritisiert. Unter seiner Führung macht die türkis-grüne Regierung Politik nur für Konzerne und Großspender*innen, während die Bevölkerung in der Krise allein gelassen wurde. Dass mit beauftragten Umfrageergebnissen Stimmung gemacht wurde, kann darüber nicht hinwegtäuschen.

Nach dem Bekanntwerden des Ibiza-Skandals hatten Zehntausende Demonstrant*innen die Auflösung der Regierung gefordert. Aber was Strache in Ibiza geplant hat, scheinen Kurz und Schmid seit Jahren schon umgesetzt haben. Die Demonstrierenden in der Lichtenfelsgasse zeigen, dass die Menschen sich das nicht mehr bieten lassen.

„Die ÖVP wusste seit Wochen von den Ermittlungen. Aber statt das ehrlich aufzuarbeiten greift sie die unabhängige Justiz und kritische Journalist*innen an. Diese arrogante und machtbesessene Truppe hat an den Hebeln der Macht nichts verloren!“ sagt LINKS Sprecher Can Gülcü.

„Ciao Basti, Ciao!“ – Demonstration gegen Kanzler Kurz am Donnerstag!

Linke Opposition fordert Bundeskanzler Kurz mit einer Demonstration vor der ÖVP-Zentrale zum Rücktritt auf! Am Donnerstag, 7. Oktober um 18 Uhr.
„Diese korrupte Partie darf keinen Tag länger an den Hebeln der Macht bleiben!“, so LINKS-Sprecherin Anna Svec zu den skandalösen Enthüllungen rund um die heutige Hausdurchsuchung in der ÖVP-Zentrale.

Die Wiener Partei LINKS fordert den sofortigen Rücktritt von Bundeskanzler Kurz. LINKS ruft gemeinsam mit der SJ (Sozialistischen Jugend) und weiteren Organisation wie AKS (Aktion Kritischer Schüler*innen), JG (Junge Generation) und VSSTÖ (Verband Sozialistischer Student_innen in Österreich) zu einer Demonstration vor der ÖVP-Zentrale in der Lichtenfelsgasse am morgigen Donnerstag, den 7. Oktober ab 18 Uhr auf.

Anna Svec weiter:

„Das was die FPÖ in Ibiza plante, hat die ÖVP unter Kanzler Kurz die ganze Zeit hinter dem Rücken der Bevölkerung abgezogen. Die ÖVP kauft sich um Steuergeld die Unterstützung von Fellner, fälscht Umfragen und festigt dadurch die eigene Macht.“

LINKS-Sprecher Can Gülcü ergänzt:

„Wir waren auf der Straße, als die türkis-blaue Regierung wegen Ibiza zu Fall kam. Die korrupten Machenschaften und die Manipulationen der Öffentlichkeit, die sich in den Unterlagen der WKStA finden, sind nicht weniger schwerwiegend. Kurz und Schmid, Karmasin und Fellner, auf sie warten jetzt die Gerichte und Gefängnisse!“

Svec und Gülcü werden auf der morgigen Demonstration eine Rede halten. Es wird die Gelegenheit geben, mit den beiden LINKS-Sprecher*innen Interviews zu führen.