Der Bericht der Antisemitismus-Meldestelle der Israelitischen Kultusgemeinde zeigt für das Jahr 2023 eine Verfünffachung der antisemitischen Vorfälle seit dem 7. Oktober in Österreich.
Antisemitismus, Hass und Gewalt gegen Jüdinnen*Juden haben in Österreich eine unbeschreiblich grauenvolle Tradition. Die Verfünffachung seit letztem Jahr verzeichnet allerdings ein lang nicht da gewesenes Hoch dieser Gewalt und des Hasses. Die Zahlen und einzelnen Berichte sind alarmierend und beunruhigend. Es zeigt, dass „Nie wieder ist jetzt“ ernster genommen werden sollte, als es wird.
Wir müssen mehr hinschauen, reflektieren und lernen. Wir müssen einschreiten und Widerstand leisten. Wir müssen uns entschlossen gegen jeden Antisemitismus stellen – egal ob dieser von Rechten, Linken, in einem islamistischen oder einem ganz anderen Kontext geäußert wird. Gleichzeitig darf Antisemitismus keinesfalls dazu dienen, die von Rechten seit jeher propagierte rassistische Spaltung der Gesellschaft zu legitimieren.
Wir müssen zusammenhalten und alle verteidigen, die angegriffen oder ausgegrenzt werden. Solidarisch für besonders jene einstehen, die es werden – hin zu einem Wien und einer Welt für alle, die hier leben.
Daher fordern wir eine Intensivierung des Kampfs gegen Antisemitismus im Bildungssystem und einen effektiven Schutz von Jüdinnen*Juden.
Wir alle können etwas tun, damit „Nie wieder“ wirklich „jetzt“ ist. Wenn dir im Alltag Antisemitismus auffällt, wenn du etwas beobachtest, oder dir von einem Vorfall berichtet wird: Wende dich an die Meldestelle (Link in Bio) und zeig Zivilcourage.
Denn „Nie wieder“ muss wirklich jetzt, immer und überall gelten.