Mehrere hundert Anrainer*innen versammelten sich heute Sonntag am Praterstern, um gegen die Bebauung der Venediger Au zu protestieren. Auf den dafür gesperrten Fahrspuren zwischen Ausstellungsstraße und Lassallestraße lieferten sich dann dutzende Jugendliche, Erwachsene und Kinder ein spannendes Fußballmatch.
Hintergrund: Die Stadt Wien reißt die kostengünstige Sport&Fun-Halle beim Stadion ab, um Platz für ein riesiges Spekulationsprojekt – Hotel und Einkaufszentrum mit Busbahnhof im Keller – zu machen. Stattdessen soll eine neue Halle auf der viel genutzten Sportwiese in der Venediger Au entstehen – und damit über 3000m² Grünraum versiegeln.
„Nicht mit uns!“ sagt dazu LINKS Sprecher und Bewohner des anliegenden Stuwerviertels Can Gülcü. „Aus der Kaiserwiese hat die SPÖ Wien schon ein Bierzelt, aus dem Praterstern eine Open-Air-Polizeistation gemacht. Hände weg von der Au!“
Erst im November wurde der Resolutionsantrag von LINKS, dass kein Grünraum im Bezirk verbaut werden darf, in der Bezirksvertretung einstimmig angenommen – trotzdem wollen SPÖ und Neos die Venediger Au zu betonieren. Dabei stehen genügend bereits versiegelte Flächen im Bezirk bereit. Dem widmet sich die Bezirksvertretung nun auch in einer Sondersitzung kommenden Montag, 24. Jänner 2022.
Wir sagen Nein zur weiteren Eventisierung des Pratersterns, Nein zu mehr Autos, Parkplätzen, Verkehr, Nein zur Zerstörung eines der wichtigsten Naherholungsgebiete der Bewohner*innen des Stuwerviertels, Nein zu mehr Bodenversiegelung und Verbauung von Grünflächen, Nein zu mehr Polizei, Regeln und Kontrollen.
Ob die Aktion im Zweiten oder an anderen Orten in der Stadt wiederholt wird ist noch offen: „Der Zuspruch der Bevölkerung hier am Praterstern und im Stuwerviertel zeigt uns, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Und Betonpläne hat die SPÖ ja in der ganzen Stadt von Naschmarkt bis zur Lobau mehr als genug“, so Gülcü abschließend.