„Einer meiner ersten „qualifizierten“ Jobs war die Evaluierung von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen. Das war zwar mäßig sinnvoll, hat mir aber einen Einblick in das Verständnis des AMS und des WAFF in ein Arbeitsethos erlaubt, das sich zwar in Nuancen von jenem der Wirtschaftskammer unterscheidet, aber auch aus sozialpartnerschaftlicher Gepflogenheit immer ein herrschaftliches ist.
Seit ein paar Jahren mache ich mit Freund*innen und Genoss*innen dieVolksstimme, das Magazin zum gleichnamigen Fest. Ich bin Mitglied der KPÖ und Mitglied von LINKS. Der Bestand oder die Neugründung einer Partei, deren Ziel die Überwindung der oben angedeuteten Herrschaftsverhältnisse ist, halte ich für wichtig und sinnvoll, um Fragen der Solidarität und der politischen Zusammenarbeit nicht ständig neu ausverhandeln zu müssen. Daneben schätze ich die Arbeit in Kollektiven, die sich zu einem bestimmten Ziel finden und dann wieder auseinandergehen. Einige Wienwoche Projekte zum Thema Betteln, das meist Arbeitsmigration auf prekärem Niveau bedeutet, haben wir in dieser Weise umgesetzt und auch eine sehr gelungene Musik-Theater-Revue mit dem Titel „Endlich wird die Arbeit knapp“. Damit haben wir marxistische Grundbegriffe in klug unterhaltsamer Weise auf die Bühne gebracht.
Der „Spaß am Widerstand“ ist wichtig, das Politikmachen muss immer auch lustvoll sein, andernfalls wirken wir auch nur mäßig attraktiv. Damit viele und auch ganz andere Leute in den Genuss dieser Erfahrung kommen, muss die Arbeitszeit radikal verkürzt werden. Als ein Tool der Machma30 Kampagne habe ich eine Petition „Stufenweise Verkürzung der Normalarbeitszeit für Bedienstete der Stadt Wien auf 30-Stunden-Woche“ eingebracht. Das gute Leben für alle ist ohne die Überwindung des Lohnarbeitssystems nicht zu haben.“
Heide ist Feministin, Kommunistin, Redakteurin. Heide ist LINKS.