“Soziale Ungerechtigkeit war immer ein Thema. Was man dagegen tun kann dass es manchen besser und manchen schlechter geht, haben meine Eltern schon als Sechsjährige mit mir diskutiert. Mit 12 war ich ein Punk, in der Antifa und der KJÖ aktiv, und es war klar – mit dieser Gesellschaft bin ich nicht einverstanden. Es muss was getan werden.
Dass ich als Mädchen anders behandelt werde als die Burschen, habe ich erst recht nicht eingesehen. Deshalb habe ich vor zehn Jahren FC GLORIA mitgegründet, ein Netzwerk von und für Frauen aus der Filmbranche. Wir wollen Frauen stärken, sichtbar machen, uns gegenseitig unterstützen. Es ist politische Lobbyarbeit für Ressourcengerechtigkeit in der Filmbranche, die eine heteronormative und männerdominierte ist. Warum etwa werden nur 20% der Fördermittel in der Filmbranche an Frauen vergeben? 2016 haben wir es geschafft, diese Frage zu einer parlamentarischen zu machen, und infolgedessen die Frauenquote zu erhöhen – ein kleiner Erfolg, aber der Weg ist noch lang.
Meine Kunst ist für mich auch politischer Aktivismus. Meine Filme drehen sich um die Schnittstelle von Privatem und Politischem, denn Filme erzählen nicht nur Geschichten, sondern prägen die Realität (mit). Ich setze mich dafür ein, dass verschiedenste Leute Geschichten erzählen können, und die Geschichten von verschiedensten Leuten erzählt werden.
LINKS sein bedeutet für mich Solidarität – ein Bewusstsein für das, was über mich hinausgeht. Wie leben und kämpfen andere? Wie arbeiten sie, unter welchen Bedingungen, und wie geht es ihnen dabei? Meine Realität beschränkt nicht, für wen ich mich einsetze!”
Katharina Mückstein ist Regisseurin, Autorin, Feministin, Verbündete. Katharina ist LINKS.